AFRIKA/D.R.KONGO - ZWEI BLAUHELME IN DER UMGEBUNG VON BUNIA ERMORDET AUFGEFUNDEN

Montag, 19 Mai 2003

Bunia (Fidesdienst) – Zwei Soldaten der UN-Friedenseinheiten in der Demokratischen Republik Kongo (MONUC) wurde rund 70 Kilometer von Bunia entfernt tot aufgefunden. Bei den beiden Soldaten aus Nigeria und Jordanien waren in den vergangenen Tagen als vermisst gemeldet worden. Nach letzten UN-Berichten wurden sie von den Rebellen ermordet. „Es wird angenommen, dass die beiden Soldaten von Lendu-Rebellen ermordet wurden, obschon die Einzelheiten des Vorgangs noch nicht bekannt sind“, so eine einheimische Quelle aus Bunia gegenüber dem Fidesdienst. „Nach den Gefechten der vergangenen Tage hat sich die Situation wieder beruhigt, doch das Klima ist weiterhin angespannt. Die Gefechte zwischen den Hema-Einheiten, die die Stadt kontrollieren, und den Lendu-Milizen, können jederzeit wieder ausbrechen“, so die Fidesquelle.
„Es werden Beobachter aus Frankreich erwartet, die darüber entscheiden sollen, ob französische Soldaten zur Verstärkung der 700 Mann starken MONUC-Friedenseinheiten entsandt werden sollen“, so die Fidesquelle. „Unterdessen haben tausende Menschen die Stadt in Richtung Goma (weiter im Süden des Landes) oder Uganda verlassen. Andere bereiten sich auf die Flucht vor, weshalb drei Aufnahmelager eingerichtet wurden, von denen jedes rund 6.000 Menschen aufnehmen kann“.
Auch die Kirche blieb vor den Unruhen nicht verschont: im Laufe weniger Tage wurden bei den Gefechten drei Priester ermordet. Am 11. Mai waren bei einem Angriff auf die Pfarre Nyakasanza 48 und zwei Priester gestorben. Bereits in der Nacht vom 6. auf den 7. Mai war Pfarrer Raphael Ngona in seiner Wohnung ermordet worden.
„Alle kirchlichen Einrichtungen wurden geplündert: von den Räumlichkeiten der Diözesanverwaltung über zwei Pfarreien bis zum Seminar und dem Institut für Religionswissenschaften“, berichtet die Fidesquelle.
In der Region Ituri bekämpfen sich seit 1999 Milizen des vorwiegend aus Bauern bestehenden Lendu-Volkes und der mit den Tutsi verwandten Hendu, bei denen es sich vorwiegend um Hirten und Nomaden handelt. Infolge der Auseinandersetzungen zwischen den beiden Völkern starben bisher zehntausende Menschen, eine halbe Million Menschen sind aus der Region geflüchtet. In der Demokratischen Republik Kongo kämpfen seit 1998 verschiednen bewaffnete Gruppen und ausländische Einheiten. Insgesamt starben in dieser Zeit mindestens 3 Millionen Menschen.
(LM) (Fidesdienst 19/5/2003 – 31 Zeilen, 339 Worte)



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