AMERIKA/NICARAGUA - Gespaltene Opposition im Vorfeld der Präsidentschaftswahl: Bischof von Matagalpa bittet um mehr Demut

Donnerstag, 5 November 2020 wahlen   ortskirchen  

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Matagalpa (Fides) - "Demütige Menschen wollen nicht im Mittelpunkt stehen, die Demütigen versuchen nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, weil sie nicht daran interessiert sind, Aufmerksamkeit zu erregen. Wenn dmütige Menschen Gutes tun, tun sie es im Stillen", so Bischof Rolando Álvarez, Bischof von Matagalpa, in seiner Predigt am 2. November und bezog sich damit auf die Haltung der Opposition mit Blick auf den Ausstieg aus dem Nationalen Bündnis. Der Prälat übte damit Kritik am Streben nach "Kontroversen, Protagonismus, persönlichen oder Gruppeninteressen” und dem Anstoßen “von Straftaten, Aggressionen".
Bischof Álvarez rief alle Nicaraguaner dazu auf, sich an den Seligpreisungen zu inspirieren: "Diejenigen, die weinen, die hungern und nach Gerechtigkeit dürsten, alle werden selig sein und Erfüllung finden". "Es reicht nicht aus, in einem Video oder auf einem Foto, in einem Radio- oder Fernsehwerbespot Solidarität mit denen zu bekunden, die unter Trübsal leiden. Man muss mit den Trauernden trauern, mit den Lachenden lachen, mit den Notleidenden Not leiden, sich mit denen freuen, die Freude empfinden, mit den nach Gerechtigkeit Dürstenden dürsten, um diejenigen, die unter Ungerechtigkeit leiden, wirklich zu verstehen, sich in sie hinein zu versetzen und für sie und mit ihnen zu kämpfen", betonte er.
Am vergangenen 26. Oktober stieg das Oppositionsbündnis Alleanza Civica aus der Nationalen Koalition aus, um "eine einheitliche und integrative politische und Wahlplattform auf den Weg zu bringen". Unmittelbar danach distanzierten sich auch Vertreter der Zivilgesellschaft und des akademischen Sektors von der Plattform. Am 7. November 2021 sind in Nicaragua Präsidentschaftswahlen geplant, aber schon heute ist die Opposition gespaltener denn je.
(CE) (Fides 05/11/2020)


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