AFRIKA/KAMERUN - Erzbischof von Bamenda: “Es gibt erste Zeichen der Hoffnung, aber es bleibt viel zu tun”

Freitag, 30 Oktober 2020

Yaoundé (Fides) - „Aus Sicht der offiziellen Verhandlungen wurden keine Fortschritte erzielt, und zumindest offiziell wissen wir nichts über Treffen die jüngster Zeit stattgefunden haben oder geplant sind. Wir können jedoch sagen, dass nach den Gesprächen vor einigen Monaten die Situation ruhiger erscheint; In der Bevölkerung herrscht eine Atmosphäre größerer Ruhe und Frieden, die Schulen wurden wieder geöffnet und viele Kinder sind in den Unterricht zurückgekehrt. Dies ist zweifellos ein gutes Zeichen ", so Erzbischof Andrew Nkea Fuanya von Bamenda.
Dreieinhalb Monate nach der Runde der Treffen zwischen Vertretern der Zentralregierung und der Rebellengruppen aus den anglophonen Regionen Kameruns, die eine mögliche erste Wende in dem Konflikt darstellen, der in den westlichen Gebiete des afrikanischen Landes blutige Gefechte auslöste, sieht der Erzbischof von Bamenda erste Zeichen der Hoffnung.
Die Situation in den sogenannten englischsprachigen Regionen ist eine der kompliziertesten auf dem afrikanischen Kontinent. Insbesondere seit 2017, seit der unilateralen Proklamation der unabhängigen Republik Ambazonia - der Name leitet sich von der Bucht von Ambas ab, dem Delta des Flusses Mungo, der in der Kolonialzeit die Grenze zwischen den französischen und englischen Teilen Kameruns markierte – kam es in der Region zu sehr schweren Zusammenstößen.
Bei dem Konflikt starben bisher über 3.000 Menschen. Und Hunderttausenden Menschen sind seither geflüchtet.. „Ich denke, dass etwas im Verborgenen geschieht. Wir für unseren Teil tun alles, um den Dialog zu reaktivieren und jederzeit offen zu halten, um so schnell wie möglich eine Lösung für den Konflikt zu finden. Ende September haben wir Bischöfe der englischsprachigen Regionen am Ende des 69. Treffens der Bischofskonferenz der Provinz Bamenda eine öffentliche Erklärung verfasst. In dem Brief haben wir der Regierung und den Gläubigen mehrere Anfragen vorgelegt, über die in den Medien viel berichtet wurde. Leider haben wir noch keinen Hinweis auf eine Antwort von der Regierung erhalten ", sagte der Erzbischof.
Insbesondere forderten die Bischöfe die sofortige Einstellung aller Formen bewaffneter Konfrontation, die Wiederaufnahme des Dialogs, die Freilassung politischer Gefangener als Akt der Entspannung und die Wiedereröffnung von Schulen.
(L.A.) (Fides 30/10/2020)


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