ASIEN/HEILIGES LAND - Bethlehem: Christen und Muslime gemeinsam gegen Mohamed-Karikaturen

Donnerstag, 29 Oktober 2020 mittlerer osten   ostkirchen   islam   blasphemie   säkulare staatsform   geopolitik  

Bethlehem (Fides) - "Bethlehem bedauert die Karikaturen, die in Frankreich den Propheten Mohammad und den Islam beleidigen", heißt es auf Plakaten und Spruchbändern, die Christen und Muslimen aus dem Heiligen Land bei einer gemeinsamen Kundgebung trugen, zu der sie sich am gestrigen Mittwoch, dem 28. Oktober, in Bethlehem auf dem Platz vor der Geburtskirche versammelten. Mit der gemeinsamen Kundgebung sollte die Missbilligung der Karikaturen zum Ausdruck gebracht werden, die die islamischee Religion verunglimpfen und in Frankreich von der satirischen Zeitschrift “Charlie Hebdo” erneut veröffentlicht wurden, was in vielen Ländern mit muslimischer Mehrheit eine massive Welle anti-französischer Proteste auslöste.
An der Demonstration nahm auch der griechisch-orthodoxe Erzbischof Atallah (Theodosios) Hanna von Sebastia vom griechisch-orthodoxen Patriarchat von Jerusalem teil. Die Teilnehmer verurteilten auf Plakaten und in ihren Ansprachen die Beleidigung von Figuren und Symbolen der verschiedenen religiösen Traditionen.
Bereits am Dienstag, den 27. Oktober, hatte der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III. alle Formen von Gewalt gegen Menschen aufgrund von unterschiedlichen religiösen Meinungen oder Überzeugungen verurteilt und seine Besorgnis über die zunehmende Polarisierung nach der "unglücklichen Abfolge der Ereignisse in Frankreich" zum Ausdruck gebracht. Dabei erinnerte er an die Bedeutung des Dialogs: "Der einzig angemessene Weg, um mit der intellektuellen Entfernungen zwischen den verschiedenen religiösen und ideologischen Zugehörigkeiten umzugehen".
(GV) (Fides 29/10/2020)


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