ASIEN/OSTTIMOR - Kirche, staatliche Behörden und Nichtregierungsorganisationen in Westtimor (Indonesien) bereiten sich auf die Aufnahme von Flüchtlingen aus Osttimor vor

Donnerstag, 11 Mai 2006

Dili (Fidesdienst) - In Westtimor (Indonesien) bereitet man sich auf die Ankunft von Flüchtlingen vor: die Ortskirche richtet ihre Einrichtungen und Aufnahmestellen für Flüchtlinge aus Osttimor ein, die infolge der im Land immer noch Herrschenden Spannungen und Gewalt jenseits der Landesgrenze Zuflucht suchen könnten. Bischof Antonio Pain Ratu, von Atambua in Westtimor erklärte, dass Pfarreien, Verbände und Schulen sich auf die möglichen Folgen einer derzeit schwierigen Situation in Osttimor vorbereiten. Auch die örtlichen Behörden bereit sich auf die vermehrte Ankunft neuer Flüchtlinge vor, die seit dem Bürgerkrieg 1999 ins Land kommen, als Osttimor die Unabhängigkeit von Indonesien erlangte. Die Regierung bat auch die Nichtregierungsorganisationen, sich auf eine Zusammenarbeit bei der Aufnahme von Flüchtlingen vorzubereiten.
Wie aus den ersten Daten hervorgeht, kamen in den vergangenen Tagen über 600 Menschen aus Osttimor nach Westtimor und die Zahl der Neuankömmlinge könnte zunehmen, sollte sich die Situation in Osttimor nicht bald ändern-
Zu jüngsten Unruhen kam es nachdem 591 Soldaten von der osttimoresischen Regierung im Februar dieses Jahres aus der Armee entlassen wurden. Die Soldaten riefen zu Protestkundgebungen auf, bei denen sie darauf hinwiesen, dass sie Opfer eines ungerechten Diskriminierungsmanövers geworden waren. Infolge der darauf folgenden sozialen Spannungen starben 5 Menschen, mehrere Personen wurden verletzt und in ganz Dili kam es zu rund 100 Bränden. Diese Ereignisse machen deutlich, dass die Spaltung innerhalb der Bevölkerung in Osttimor weiter besteht. Beobachter weisen deshalb darauf hin, dass es weiterer Bemühungen um Versöhnung bedarf. Die Kirche in Osttimor engagiert sich für Konfliktbewältigung und gegenseitige Annahme: ein Beispiel dafür ist das Zentrum der Salesianer am Stadtrand von Dili, wo tausende Vertriebene und Flüchtlinge Zuflucht fanden. (Fidesdienst, 11/05/2006 - 26 Zeilen, 284 Worte)


Teilen: