AFRIKA/REPUBLIK KONGO - Festgottesdienst zum 80. Jahrestag des „Manifests von Brazzaville”

Mittwoch, 28 Oktober 2020 bischöfe  

Brazzaville (Fides) - Am 26. Oktober fand in der Basilika “St. Anna“ der Eröffnungsgottesdienst zu den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Erklärung von Brazzaville zur Hauptstadt des “Freien Frankreich” statt. Die heilige Messe, bei der für den Frieden im Kongo und in Afrika gebetet wurde, zelebrierte der Erzbischof Anatole Milandou von Brazzaville mit dem Apostolischen Nuntius, Erzbishof Francisco Gerardo Escalante Molina und dem Erzbischof von Konshalsa, Kardinal Fridolin Ambongo in Begleitung des emeritierten Erzbischofs von Kinshasa, Kardinal Laurent Mossengwo, sowie den Erzbischöfen und Bischöfen des Kongo und der ACERA-REgion (Zentralafrikanische Republik, Kamerun, Tschad und Äquatorialguinea). Anwesend waren auch Es nahmen auch militärische und politische Autoritäten und zahlreiche Laien, stellvertrend für Bewegungen, Bruderschaften und Gebetsgruppen.
In seiner Predigt sagte Erzbischof Victor Abagna-Mossa von Owando: "Um den 80. Jahrestag der Erklärung von Brazzaville zu feiern, muss man sich an die außergewöhnliche Rolle erinnern, die die Hauptstadt des Kongo zu dieser Zeit spielte, in der sich Frankreich, das in seiner Existenz bedroht war, vereinigte, um seine Freiheit wiederzugewinnen”.
„Seit den 1960er Jahren sind wir unabhängig und frei geworden”, so Erzbischof Abagna-Mossa weiter, „Wie viel diese Bedingungen von Freiheit und Unabhängigkeit für uns! Doch blieb Brazzaville la Verte, die Hauptstadt des freien Frankreichs, wirklich frei? Für mich sind afrikanische Länder heute nicht unabhängig, zumindest nicht der Kongo. Warum nutzen wir in einem Land mit Holz, Öl, Eisen, Mangan, Gold und vielem mehr nicht all diese Reichtümer zugunsten der eigenen Bewohner? Und manchmal liegt das Übel auch bei uns selbst: unsere Selbstsucht, unser Durst nach Bereicherung", schloss der Erzbischof und lud jeden Kongolesen ein, für das Wohl des Landes zu arbeiten.
Kardinal Fridolin Ambongo seinerseits forderte die Afrikaner auf, den Geist des Brazzaville-Manifests nicht zu verlieren, da dies die Ablehnung jeglicher Demütigung oder Versklavung durch Einzelpersonen oder Gruppen aus anderen Nationen bedeutet.
Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Frankreich traf General Charles De Gaulle am 24. Oktober 1940 in Brazzaville ein und erklärte es zur Hauptstadt des freien französischen Afrikas und des gesamten freien Frankreichs. Am 27. Oktober 1940 veröffentlichte General de Gaulle das Brazzaville-Manifest, in dem er den Wunsch des freien Frankreich bekräftigte, den Nationalsozialismus weiter zu bekämpfen, indem er auf die Ressourcen des französischen Äquatorialafrikas zurückgriff. Später sollten die Behörden des Freien Frankreichs, die den Beitrag afrikanischer Truppen zum Krieg gegen den Nationalsozialismus anerkennen, von Brazzaville aus den Grundstein für die Entkolonialisierung ihrer afrikanischen Kolonien legen.
(S.M.) (Fides 28/10/2020)


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