ASIEN/THAILAND - Demonstranten fordern erneut Einschränkung der Machtbefugnisse des Königs

Donnerstag, 15 Oktober 2020 politik   menschenrechte   demokratie   zivilgesellschaft  

Bangkok (Fides) – Es gilt erneut der Ausnahmezustand in Bangkok: öffentliche Versammlungen von mehr als 5 Personen sind verboten und die Veröffentlichung "illegaler Nachrichten" in den sozialen Medien ist untersagt. Dies ist die Reaktion der Regierung auf die erneuten massiven Demonstration der Bevölkerung am gestrigen gestern, 14. Oktober im Zentrum der thailändischen Hauptstadt. Der Protest dauert seit Monaten an und berührt zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte des siamesischen Königreichs auch das Königshaus, wobei die Verfassung vorsieht, für "Majestätsbeleidigung" strenge Bestrafung vorsieht.
Tausende Demonstranten, die gestern vom Demokratie-Denkmal zum Regierungsgebäude marschierten, wurden heute Morgen von der Polizei von ihrem Vorhaben abgehalten, ohne dass es zu gewalttätige Episoden kam. Mit einem Einsatz von 2.000 Agenten löste die Polizei die Proteste auf und verhaftete einige Protestführer, darunter Arnon Numpha, Parit Chiwarak und Prasit Krutharote sowie Panusaya "Rung" Sithijirawattanakul, die junge Frau, die das " Zehn-Punkte-Manifests“ der Bewegung verlas, das den Rücktritt von Premierminister Prayut und eine Überarbeitung der Verfassung fordert.
Die Demonstranten protestierten auc gegen die Verhaftung einiger Aktivisten in der Nacht zuvor. Seit den frühen Morgenstunden hatte sich das Gebiet um das Demokratiendenkmal, das inzwischen zum Symbol des Protests geworden ist, wieder mit Tausenden junger Menschen gefüllt, die auf das Regierungsgebäude zugehen wollten, um die Forderung nach einer Überarbeitung der Verfassung zu wiederholen. (Die Debatte im Parlament wurde verschoben). Während sich die Demonstranten in Bewegung setzten, fand auch eine Kundgebung Gruppe von "Gelbenhemden" statt, der Monarch treu sind und eine "Gegendemonstration" organisiert hatten, um die Demonstranten aufzuhalten: Kurz danach durchquerte der König tatsächlich das Gebiet, um an einer religiösen Zeremonie teilzunehmen.
Der König und seine Frau konnten den Bereich passieren, wurden von den Demonstranten jedoch friedlich mit drei erhobenen Fingern begrüßt, dem Symbol des Protests. Der Demonstraten wollten das Gebiet vor dem Regierungsgebäude drei Tage lang besetzen und darauf warten, dass die Exekutive ihre Hauptanträge prüft: den Rücktritt von Premierminister Prayut; die Überarbeitung der Verfassung und die Regulierung der Machtbefugnisse des Königs.
(MG-PA) (Fides 15/10/2020)


Teilen: