AFRIKA/ÄGYPTEN - Kinder stellen Massaker an “Libyschen Märyrern“ nach: Bischof Makarios bezeichnet das entstandene Video als “unangemessen“

Montag, 12 Oktober 2020 mittlerer osten   ostkirchen   märtyrer   dschihadisten   kindheit  

coptstoday

Minya (Fides) – In einem Video, das in einer ägyptischen Kirche gedreht und in sozialen Netzwerken verbreitet wurde, stellen Kinder die Szenen des Massakers an 20 ägyptischen koptischen Christen nach, die zusammen mit einem ghanaischen Gastarbeiter an einem Strand in Libyen von Dschihadisten hingerichtet wurden. In der Darstellung treten die Kinder in orangefarbenen Overalls auf, ähnlich denen, die die Dschihadisten den Opfern vor der Durchführung und Verfilmung ihrer blutigen Hinrichtungen zum Anziehen gegeben hatten.
Die Kinder gehen mit gefesselten Händen hinter dem Rücken, flankiert von zwei schwarz gekleideten Erwachsenen, die die Folterer des IS darstellen, die das Massaker an den Kopten durchgeführt haben. In dem Stück werden auch die Enthauptungen der Opfer "nachgeahmt". Schließlich tauchen die Kinder in einem weißen Gewand mit kleinen Flügeln wieder auf und erhalten von einem Priester eine Krone, als Symbol für den Sieg, der denen versprochen ist, die im Namen Christi das Martyrium erleiden.
Das Video in sozialen Netzwerken kontrovers diskutiert. Viele Kommentatoren würdigen es als nützliches Instrument, um Kindern auch die Geschichte der Märtyrer von Libyen nahezubringen und zu zeigen, dass ihre Hinrichtung nicht das letzte Wort in ihrem Leben hatte, weil sie in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen wurden. Andere Kommentare bezeichnen die Darstellung insgesamt als zu düster und könne daher in Verbindung mit dem Martyrium Angst- und Schmerzgefühlen auslösen.
In einer von den Medien veröffentlichten Erklärung dementierte der koptisch orthodoxe Bischof Anba Makarios von Minya und Abu Qurqas, dass das Video in einer Kirche seiner Diözese gedreht wurde, und fügte hinzu, dass die dargestellten Szenen nicht dem Alter der Kinder, die als Darsteller auftreten nicht angemessen sei und dies auch für den Drehort in einer Kirche gelte.
(GV) (Fides 12/10/2020)


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