EUROPA/FRANKREICH - Weltmissionssonntag 2020: Gesellschaft für die Außenmissionen erinnert an Pauline Jaricot und Therese von Lisieux

Montag, 12 Oktober 2020 evangelisierung   missionarische Öffentlichkeitsarbeit   weltmissionssonntag   mission   orden   missionsinstitute  

Rom (Fides) - "Die Figur von Pauline Jaricot wird alle Getauften auf dem Weg der Mission ermutigen, damit sie sich dem Netzwerk der materiellen Opfergaben und Gebete anschließen. Heute ist jeder von uns aufgerufen, ihrem Beispiel zu folgen: Wir können alle Missionare sein indem wir teilen, was wir haben, Zeugnisse des Lebens geben und uns vor allem ganz dem Herrn zuwenden. In ihm finden wir die Quelle und Grundlage der missionarischen Begeisterung. Dies ist ein Weg des Glücks, der Hoffnung und des Vertrauens, insbesondere in dieser schwierigen Zeit, die unser Planet erlebt", so Pater Gilles Reithinger, Generaloberer der Gesellschaft für die Außenmissionen von Paris (MdEP) gegenüber Fides in einem Kommentar zur Figur von Pauline Jaricot (1799-1862), Gründerin des Werkes der Glaubensverbreitung, das heute zu den vier Päpstlichen Missionswerken gehört. "Als Priester der Gesellschaft für Außenmissionen von Paris“, berichtet er, „sind wir sehr dankbar für die Seligsprechung der Ehrwürdigen Pauline Jaricot, nach der Anerkennung des ihr zugeschriebenen Wunders."
"Wenn man zudem an die heilige Therese von Lisieux (1873-1897), Patronin der Missionen, denkt“, so der Missionar weiter“ kann man eine Verbindung zwischen diesen beiden jungen Mädchen erkennen, die sehr demütig waren und den Weg zeigen, wie wir uns ganz Gott und der Verkündigung des Evangeliums weihen können. Das erste ist ihre Weihe an den Herrn: Sie waren ganz dem Herrn hingegeben und konnten daher den Ruf des Herrn hören, Missionare zu sein. Beide hatten den Wunsch, auf die andere Seite der Welt zu gehen, um zu evangelisieren, konnten aber am Ende physisch nicht gehen, weshalb sie sich mit ihren Gebeten und ihrem Apostolat dorthin begaben".
"Pauline Jaricot“, so der Generalobere, „gelang es dank der Gespräche mit ihrem Bruder Phileas und mit Pater Denis Chaumont, Vorgesetzter des Seminars der Gesellschaft für die Außenmissionen in Paris, gelang, das System der Kollekte „ein Cent pro Woche" auf den Weg zu bringen, und damit die materiellen Güter mit Missionaren und Missionarinnen, die in fernen Ländern leben, zu teilen. Zusätzlich zum materiellen Teilen gab es das geistige, geschwisterliche Teilen einer Familie der Herzen, der großen Familie unseres Herrn Jesus Christus, die mit denjenigen teilt und diese unterstützt, die dazu berufen, sich auf den Weg, um Christus denen zu verkünden, die ihn nicht kennen."
"Beide wollten den heiligen Namen unseres Herrn Jesus Christus bekannt machen“, so Pater Reithinger, „Von hier aus konnte Pauline die ganze Spiritualität des Teilens, der Hingabe des Selbst für unseren Herrn, als Teil der missionarischen Spiritualität, entwickeln. Dies ermögliche auch die Bulletins und die Annalen der Verbreitung des Glaubens, die die Zeugnisse der Missionare zurückverfolgen und verbreiten sollten. Diese Veröffentlichungen haben zu vielen missionarischen Berufungen ad gentes geführt, über unsere Grenzen hinaus", stellt er fest. Zur Veranschaulichung berichtet der Ordensmann von einer kürzlichen Begebenheit: "In den vergangenen Monaten ging ich zur Beerdigung eines MdEP-Missionars in eine kleine ländliche Stadt in Frankreich und fragte mich in diesem Zusammenhang, wie es vor über 80 Jahren möglich war, dass ein junger Mann vom französischen Land es sich vorstellen konnte, auf die andere Seite der Welt zu gehen und dort den Rest seines Lebens zu verbringen. Wie hatte es der Herr geschafft, diese missionarische Berufung entstehen zu lassen. Die Angehörigen des Verstorbenen sagten mir, dass der örtliche Pfarrer in seinen Predigten und seiner Katechese für Kinder und Jugendliche die Zeugnisse vorgelesen habe, von denen die in den Bulletins der Päpstlichen Missionswerke berichtet wurde. So löste der Heilige Geist also im Leben dieses Mitbruders den Wunsch aus, die Verkündigung des Evangeliums zu seinem eigenen Lebensplan zu machen."
Die Gesellschaft der Außenmissionen von Paris trägt seit 360 Jahren zur Evangelisierung vieler asiatischer Länder bei: Thailand, Vietnam, China, Kambodscha, Indien, Laos, Japan, Korea, Malaysia, Singapur, Burma. Im 20. Jahrhundert wurden aus Europa zahlreiche Missionare ausgesandt, von denen 23 inzwischen heiliggesprochen wurden. Heute hat die Gesellschaft über 180 Priester und 15 Seminaristen, während rund 150 junge Menschen jedes Jahr für einen gewissen Zeitraum von zwei Monaten bis zu zwei Jahren sich dem Freiwilligendienst der Gesellschaft anschließen um Erfahrungen der Mission in der Region Indischer Ozean machen.
(MM-PA) (Fides 12/10/2020)


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