MERIKA/NICARAGUA - Bischof Báez: “Nicaragua braucht dringend internationale Solidarität und Druck“

Freitag, 9 Oktober 2020 politik   wahlen   soziale lage   bischöfe  

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Miami (Fides) - "Ich persönlich glaube, dass es solange Ortega, Murillo und ihre repressive Regierungsführung da sind, in Nicaragua keinen Raum für faire, demokratische und transparente Wahlen gibt": so der Weihbischof von Managua, Silvio Báez, Weihbischof von Managua, im Interview mit dem Fernsehsender Deutsche Welle (DW) zu den Parlamentswahlen in Nicaragua im November 2021. Unter den gegenwärtigen Voraussetzungen, so der Bischof, "wäre dies nur eine weitere Lüge, um das Leiden der Menschen in Nicaragua zu verlängern. Ich sehe und glaube nicht, dass das Regime in diesem Moment freie Wahlen in dem Sinne gewähren wird, in dem sie gemäß der Demokratie verstanden werden sollten", bekräftigt er.
Für Bischof Báez sind transparente und faire Wahlen in Nicaragua nur nach dem Ausstieg von Daniel Ortega und seiner Regierung möglich. "Die katholische Kirche hat von Anfang an die Möglichkeit einer demokratischen Lösung als die einzig wirksame und dauerhafte bezeichnet", betont der Weihbischof von Managua.
Bischof Baez erinnert in diesem Zusammenhang einen ersten Dialog im April 2018, und die Stellungnahme der katholischen Kirche:
“Wir begrüßen die Schaffung des so genannten blauweißen Netzwerks (UNAB). Dieses Gremium vereint verschiedene Parteien und Vereine, die sich in der Hoffnung engagieren, das Ziele der Wiederherstellung der Demokratie in Nicaragua zu erreichen, ein notwendiger und wichtiger Schritt für die Zukunft des Landes ", so der der Generalsekretär und Sprecher der Bischofskonferenz von Nicaragua, Bischof Abelardo Mata Guevara von Esteli damals (vgl Fides 8/10/2018).
Gestern hat das Europäische Parlament eine Resolution gebilligt, in der die EU Konsequenzen androht, sollte "in Nicaragua kein demokratischer Wandel stattfinden”. Dazu erklärt Bischof Baez: "Wenn Sanktionen verhängt werden , sollten das individuell für Ortega und seine Familie gelten, nicht für Nicaragua als Land. Wenn mit Sanktionen Druck auf den demokratischen Wandel und Wege der Gerechtigkeit ausgeübt werden soll, ist alles, was getan werden kann, ist wichtig und muss dringend geschehen, denn die Zeit vergeht und Nicaragua braucht internationale Solidarität und Druckausübung", betont der Bischof.
(CE) (Fides 09/10/2020)


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