ASIEN - Global Peace Index: Situation hat sich im asiatisch-pazifischen Raum verschlechtert

Montag, 5 Oktober 2020 zivilgesellschaft   gewalt   uno   ngo   menschenrechte   frieden   staatsbürgerschaft   kriege  

Hiroshima (Fides) - "Die Sicherung des Friedens hat sich im asiatisch-pazifischen Raum sich aufgrund von anhaltenden Konflikten, dem Anstieg der Militärausgaben und einem schwächeren Engagement für die Finanzierung der Friedensarbeit durch die Vereinten Nationen verschlechtert. Die Mordrate sowie die Indikatoren für Kriminalität und Gewalt haben sich jedoch gleichzeitig verbessert“, heißt es in der 14. Ausgabe des Global Peace Index 2020 (GPI) des Insitute for Economics and Peache, das einen Index (GPI) zur Bestimmung des Vorankommens oder des Rückschritts der Friedensprozesse in aller Welt erstellt. Fünf Länder im asiatisch-pazifischen Raum rangieren weiterhin in den Top 25 des globalen Index (Neuseeland, Singapur, Japan, Australien und Malaysia), obwohl für Neuseeland - in der Region an erster Stelle und weltweit an zweiter Stelle - die Punktzah aufgrund des Terroranschlags auf zwei Moscheen am 15. März 2019 (51 Opfer) sinkt. Was Australien betrifft, so ist anzumerken, dass dort einen trauriger Rekord erzielt wurde: das Land hat eine der höchsten Pro-Kopf-Raten von Waffenimporten in der Welt. Nordkorea belegte den letzten Platz in der Region und ist die einzige Nation im asiatisch-pazifischen Raum, die unter den unteren 25 letzten Plätzen des Index liegt. Indonesien und Osttimor verzeichneten im Zeitraum 2019-2020 Rückschläge: in Indonesien aufgrund interner Zwischenfälle (teilweise auch als Folge des alten Konflikts auf den Molukken) und dann aufgrund von Vertreibungen der Bevölkerung aufgrund interner Einwanderung. Darüber hinaus verzeichnete das Land 2019 eine erhebliche Verschlechterung im Hinblick auf die politische Stabilität. Auch Osttimor kam es aufgrund der weit verbreiteten Armut und der hohen Arbeitslosen- und Kriminalitätsrate zu einer Verschlechterung der Sicherheitslage.
Die Zunahme von Gewalt, Unsicherheit und Konflikten (wie im Fall von Straßenprotesten auf den Philippinen oder im Zusammenhang mit endemischen Kämpfen wie in Myanmar) ist zwar häufig auf einzelne Länder beschränkt oder mit einzelnen Städten verbunden, doch im Rahmen einer internationalen Initiative soll nun nach gemeinsamen Lösungen gesucht werden, wobei man direkt auf die Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung verweist, ein Aktionsprogramm für Menschen, den Planeten und Wohlstand, das 2015 von den Regierungen der 193 UN-Mitgliedsländer unterzeichnet wurde mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung. Es handelt sich um "Weltforum der Städte und Gebiete des Friedens", das vom 5. bis 7. Oktober nach den vorangegangenen Versammlungen in den Jahren 2017 und 2018 in Madrid nun zum dritten Mal tagt. Im Jahr 2018 sandte Papst Franziskus eine Botschaft an die Bürgermeisterin der spanischen Hauptstadt Manuela Carmena. Aufgrund von der Covid-19-Pandemie findet die Veranstaltung dieses Jahr virtuell statt, soll jedoch im April 2021 erneut vor Ort in Mexico City stattfinden.
In den letzten Jahren hat die internationale Gemeinschaft erkannt, dass die Entwicklung städtischer Gewalt die Nachhaltigkeit von Gesellschaften beeinflusst und dass es daher keine Nachhaltigkeit und Entwicklung geben kann, ohne die Möglichkeiten zu berücksichtigen, Gewalt einzudämmen und dies nicht nur unter dem Gesichtspunkt der öffentlichen Ordnung. Das Forum hat ein internationales Organisationskomitee, an dem internationale Organisationen, Zivilgesellschaft, Städte und Stadtnetzwerke mitwirken, von denen einige als "Bürgermeister für den Frieden" bekannt sind (140 Länder und Regionen und fast 8.000 einzelne Städte). Den Vorsitz hat derzeit Hiroshima. Ziel des Forums ist es, sich über Entscheidungen, Erfahrungen und Prozesse auszutauschen, um Städte und Regionen inklusiv, sicher, belastbar und nachhaltig zu machen. Das Forum handelt im Namen einer positiven Friedenskonzeption, die "nicht nur als das Fehlen bewaffneter Konflikte, sondern auch als das Vorhandensein von sozialer Gerechtigkeit, nachhaltiger Entwicklung, demokratischer Ausübung der Staatsbürgerschaft, Achtung der Menschenrechte in und zwischen Staaten verstanden werden muss".
(MG-PA) (Fides 5/10/2020)


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