ASIEN/INDIEN - Katholische Friedensarbeit in Nagaland: „Bis 2030 wollen wir der friedlichste Bundesstaat Indiens sein“

Donnerstag, 1 Oktober 2020 menschenrechte   bewaffnete gruppen   tribalismus   ortskirchen   frieden   aussöhnung  

Dimapur (Fides) - Das Engagement der katholischen Gemeinden in der Diözese Kohima in Nagaland zur Förderung des Friedens in der nordöstlichen indischen Region ist bemerkenswert und wird von den Einwohner sehr geschätzt. Die Friedesnbewegung "Peace Channel", die in der Diözese Kohima entstanden ist und der vor allem Katholiken angehören, ist in Nagaland sehr aktiv. In den letzten 13 Jahren hat die Bewegung Menschen mit dem von der Bewegung verliehenen "Peace Channel Award" ausgezeichnet, der an diejenigen vergeben wurde, die dazu beigetragen haben, herausragende Maßnahmen zur Friedenskonsolidierung und Konfliktlösung und den damit verbundenen Themen in dem Nagaland im Nordensten von Indien auf den Weg zu bringen.
Die Staaten im Nordosten Indiens sind häufig von Stammeskonflikten oder der Rebellion lokaler Gruppen geprägt. Konflikte entstehen häufig aus sozialen, kulturellen und politischen Gründen. Vor diesem Hintergrund hat sich die katholische Kirche stets für die Friedensarbeit in Region eingesetzt und ist auch direkt im Rahmen von Initiativen zur Vermittlung in Konflikten aktiv.
Vor kurzem wurde die Aktivistin Seno Tsuhah für ihre Beiträge in den Bereichen Frauenrechte und verantwortungsvollen Regierungsführung und den Erhalt natürlichen Ressourcen und nachhaltigen Lebensgrundlagen in Nagaland mit dem 13. Peace Channel Award ausgezeichnet. Tsuhah, die in der Frauenbewegung "North East Network" aktiv ist, die im Nordosten Indiens arbeitet, verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit den Basisgemeinden in Nagaland, insbesondere mit Frauen.
Ihre Arbeitsbereiche umfassen Mobilisierung und Organisation, Sensibilisierung, Förderung von Kapazitäten, Forschung und Dokumentation. Ihr Engagement für ökologische Fragen richtet sich vor allem an junge Menschen, mit Blick auf audiovisuelle Initiativen zur Förderung einer Kultur der Nachhaltigkeit.
Bei der Preisverleihung in den letzten Tagen dankte der katholische Priester Pater C.P. Anto, der Präsident von "Peace Channel", allen Priestern, Orden und Laien der Zivilgesellschaft sowie allen aktiven Mitarbeitern der Bewegung und forderte sie auf, angesichts der Pandemie vor allem Werte wie Mitgefühl, Freundlichkeit und Hoffnung zu fördern. In diesem Zusammenhang appellierte er an die Gesellschaft, mit der Bitte um Einsatz für Frieden und Versöhnung und die Förderung des Dialogs mit dem Ziel Konflikte oder Unterschiede zu überwinden. "Peace Channel möchte eine Kultur des Friedens unter Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aufzubauen, um Nagaland bis 2030 zu Indiens friedlichstem Bundesstaat zu machen", bekräftigte er. „Wir sind zuversichtlich, dass unsere Friedensinitiativen in Zukunft Früchte tragen werden. Wir schätzen interreligiöse Bemühungen, denn auch auf einem säkularen Gefüge können Religionsgemeinschaften die Vision des Frieden anbieten und verwirklichen", sagte er. „Nicht nur die Menschen, sondern unser ganzer Planet, unsere Mutter Erde, brauchen Heilung. Die Covid-19-Krise ist auch eine Zeit, um sich mit unserer Mutter Erde zu versöhnen und Frieden zu schließen ", schloss er.
(SD-PA) (Fides 1/10/2020)


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