EUROPA/SPANIEN - Kardinal Cañizares zum Weltflüchtlingstag: “Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Herzen sich verhärten”

Freitag, 25 September 2020 auswanderung   ortskirchen  

Arquidiocesis Valencia

Valencia (Fides) - "Die Bilder, die uns in den Sinn kommen, die Situationen, die wir sehen oder uns vorstellen, sind schrecklich, schrecklich und beeinflussen unser Gewissen. Es ist eine dramatische Situation, die uns zum Nachdenken bringt und uns daran hindert, unsere Arme zu verschränken", so der Erzbischof von Valencia, Kardinal Antonio Cañizares, in seinem Hirtenbrief anlässlich des 106. Welttags der Migranten und Flüchtlinge, der am Sonntag, dem 27. September, gefeiert wird. "Es ist wahr, dass es immer Migration gegeben hat“, fährt er fort, „Diese Menschen sind ein Motor der Geschichte. Auch wenn die Migrationsbewegungen der heutigen Zeit den Westen, insbesondere Europa, so alarmieren, dass man nicht mehr wirklich weiß, was man tun soll. Aber irgendetwas muss geschehen und wir dürfen niemals in uns selbst oder in die eigenen Interessen zurückziehen. Heute haben Migrationsbewegungen neue Eigenschaften und stellen ein sehr spezifisches Problem dar. Das ist sehr vielfältig und komplex, voller tiefgreifender Dramen und tiefgreifender Auswirkungen". "Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Herzen sich angesichts von Migranten und Flüchtlingen verhärten: Lasst uns unsere Herzen öffnen für Brüder und Schwestern, die aus der Ferne kommen", lautet der Titel des Hirtenbriefes, in dem es heißt: "Sie fordern uns dieses Jahr erneut heraus und, wenn möglich noch mehr, angesichts der Covid-19-Pandemie: Migranten, Flüchtlinge, Verfolgte, unsere Brüder und Schwestern, die unsere europäischen Länder als Lösung für ihre immensen Probleme des Hungers, des Mangels an dem Lebensnotwendigen und der Hygiene- und Gesundheitsbedürfnisse in ihren jeweiligen Ländern betrachten, die verhindern, dass sie mit ihren Familien mit Anstand und Würde in ihrer Heimat eben können. Oft trägt auch der Mangel an Freiheit bei, dem sie in ihrem Land ausgesetzt sind, das sie verlassen müssen, und sogar schreckliche Verfolgungen wegen ihres Glaubens."
Eine mögliche Antwort gebe die Botschaft des Heiligen Vaters, so der Erzbischof von Valencia: „Wir sollen sie willkommen zu heißen, zu integrieren, zu schützen und zu fördern, herzlich und effektiv, damit sie sich in ihrer ganzen Würde als Brüder und Schwestern anerkannt fühlen und wir uns wirklich solidarisch mit denen fühlen, die am eigenen Leib unter den Auswirkungen von Marginalisierung und Armut leiden".
Nach Angaben der Caritasstelle der Erzdiözese Valencia unterstützte die Caritas 2019 insgesamt 30.000 Migranten, von denen 61% Ausländer waren. Wie aus den Unterkünften berichtet wird, die dies Menschen aufnehmen, handelt es sich um Familien mit 20 verschiedenen Nationalitäten aus Lateinamerika, Afrika, Osteuropa und dem Nahen Osten.
(CE) (Fides 25/09/2020)


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