ASIEN/NAHER OSTEN - MECC: Der griechisch-orthodoxe Michel Abs ist neuer Generalsekretär

Mittwoch, 23 September 2020 mittlerer osten   ostkirchen   Ökumene   theologie  

Michel Abs (MECC)

Bkerké (Fides) - Der neue Generalsekretär des Kirchenrates des Nahen Ostens (Middle East Concil of Churches, MECC) heißt Michel Abs, ist 65 Jahre alt und Mitglied der Ethikkommission für Forschung an der „Université Saint-Joseph de Beyrouth“ des Jesuitenordens. Das Exekutivkomitee des MECC wählte den griechisch-orthodoxen Christen am 18. September im Rahmen einer Zusammenkunft im maronitischen Patriarchat in Bkerké (Libanon), abweichend von der Bestimmung, die der Plenarversammlung die Aufgabe vorbehält, Sekretäre mit vollem Mandat zu ernennen (und nicht nur ad interim) zu ernennen.
Michel Abs wird daher die ihm anvertraute Position für die nächsten vier Jahre innehaben. Koadjutor des neuen Sekretärs wird der melkitisch-katholische Priester und Theologe Gaby el Hachem sein, der bis jetzt Direktor der MECC-Abteilung für Theologie und ökumenische Beziehungen war und eng mit der scheidenden Generalsekretärin, Frau Professor Souraya Bechealany, zusammenarbeitet. Damit wird er die Kontinuität in der Arbeit des ökumenischen Rates sicherstellen.
Der Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe mit langjähriger Erfahrung im Bereich Management und Unternehmensberatung hat auch Studien und Forschungsarbeiten zum Thema der Präsenz christlicher Gemeinschaften im Nahen Osten und zu Fragen des interreligiösen Dialogs durchgeführt.
Ungefähr dreißig Kirchen und kirchliche Gemeinschaften gehören dem MECC an, stellvertretend vier verschiedenen "Konfessionen" an: der katholischen, der orthodoxen, der ostorthodoxen und der evangelischen. Der neue Generalsekretär gehört nach dem Rotationskriterium zur griechisch-orthodoxen Kirche von Antiochia, deren Patriarchin Yohanna X. seinen Sitz in Damaskus hat.
Während der Sitzung des Exekutivkomitees legte die scheidende Generalsekretärin Souraya Bechealany, Professorin für Theologie an der „Université Saint-Joseph de Beyrouth“, einen abschließenden Bericht vor, der auch kritische Einblicke in die Arbeitsweise der führenden Vertreter christlicher Gemeinschaften im Nahen Osten enthielt. Souraya Bechealany hob unter anderem ihre "Schwäche" hervor, wenn es darum geht, eine "gemeinsame Vision" zu teilen, die in der Lage ist, die sozialen, geopolitischen, theologischen und ökumenischen Krisen der Gegenwart zu bewältigen.
Der 1974 in Nikosia gegründete und derzeit in Beirut ansässige Kirchenrat des Nahen Ostens soll die Zusammenarbeit der christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten in Fragen von gemeinsamem Interesse fördern und zur Überwindung konfessioneller Konflikte beitragen.
(GV) (Fides 23/9/2020)


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