AFRIKA/SÜDSUDAN - Internationaler Tag des Friedens: “Kein Stamm ist besser als der andere”

Dienstag, 22 September 2020 ortskirchen   bischöfe   frieden  

Juba (Fides) - „Während die Welt den Internationalen Tag des Friedens feiert, stehen wir im Südsudan an vorderster Front, weil wir die Bitterkeit der Abwesenheit von Frieden kennen. Seit der Geburt dieser neuen Republik haben wir Bürger nie den dauerhaften Frieden gekannt, für den Gott uns geschaffen hat", schreibt Bischof Barani Edwardo Hiiboro Kussala von Tombura-Yambio, in der Botschaft zum Internationalen Tag des Friedens am gestrigen, 21. September. Der Internationale Tag des Friedens wurde den Vereinten Nationen am 30. November 1981 ins Leben gerufen und wird jedes im September anlässlich der Eröffnungen der Sitzungen der Generalversammlung gefeiert.
"Aus diesem Grund möchte ich mich der Menschheit anschließen, ich möchte mich dem Heiligen Vater Papst Franziskus anschließen, in seinem Wunsch nach Frieden, in seinem Gebet für den Frieden und in seiner Arbeit für den Weltfrieden und noch mehr für uns hier im Süden Sudan“, so Bischof Hiiboro.
„Liebe Brüder und Schwestern, Friede sei mit euch. Möge Gottes Friede in euren Herzen regieren… damit Frieden in uns selbst entsteht und wir ihn selbst inmitten der Realitäten, denen wir gegenüberstehen. Hunger, Mangel an Grundversorgung, Krankheit, Isolation, Hass, Schmerz finden. Lasst uns erkennen, dass Gott unsere Schwierigkeiten kennt; Er ist unser Schöpfer; suchen wir den Frieden Gottes, der in unseren Herzen existiert", heißt es in der Botschaft.
Um diesen Frieden zu erlangen, müsse man sich Gott zuwenden, sagt Bischof Hiiboro. „Weil Gott der Schöpfer des gesamten Universums ist und als er das Universum erschuf, hat er es für ein schönes erschaffen. Deshalb müssen wir uns zuerst in Gott verlieben und seine Aufmerksamkeit, sein Herz, seinen Plan, seine Vision, seinen Traum und seine architektonische Arbeit bei der Schaffung einer so schönen Welt bewundern“, so der Bischof, „Dies ist der Gott, den wir anbeten, dies ist der Gott, dem wir folgen, und deshalb müssen wir unsere Liebe zu ihm pflegen.“
Außerdem, fährt Erzbischof Hiiboro fort, sei es notwendig, die Menschen zu lieben, "die er nach seinem Abbild geschaffen hat, damit sie diese schöne Welt bewohnen".
„Unsere ethnische Zugehörigkeit, unsere Stämme, alle Individuen, die Teil des Stammes sind, sind nach dem Bilde Gottes geschaffen. Wenn wir also Ihren Stamm lieben, lieben und schätzen wir ihn, aber wir müssen daran denken, dass die eigene ethnische Gemeinschaft ein Geschenk ist, ein Geschenk Gottrd für uns; wir dürfen also nicht aus den Augen verlieren, dass wir zuerst Söhne und Töchter Gottes sind, und vor allem müssen wir dem Gott, der uns erschaffen hat, bedingungslos treu sein.“
Erzbischof Hiiboro erinnert jedoch in diesem Zusammenhang auch das Problem des Tribalismus: „Ungeachtet der Tatsache, dass wir Mitglieder unserer verschiedenen ethnischen Gemeinschaften sind, gilt für uns alle die Tatsache, dass Gott uns alle nach seinem Bild geschaffen hat. Gott, unser Schöpfer, ist auch der Schöpfer von allem. Dies bedeutet automatisch, dass alle anderen Menschen nach dem Bilde Gottes sind und dass kein Stamm besser ist als andere Stämme“. Folglich dürfe man nicht im Namen des eigenen Stammes einen anderen Stamm demütigen. „Wir dürfen nicht im Namen des eigenen Stammes einen anderen Stamm angreifen oder im Namen des eigenen Stammes andere Menschen unterdrücken. Deshalb gilt für uns dieser gemeinsame Nenner, dass Gott unser Schöpfer ist und alle Menschen nach seinem Bild geschaffen sind, also haben wir alle das Recht auf Respekt und wir haben alle das Recht auf ein friedliches Zusammenleben. “
In diesem Sinne appelliert Bischof Hiiboro an die über 64 ethnischen Gemeinschaften im Südsudan: „Da wir alle nach dem Bilde Gottes geschaffen sind sollte dieses Element uns vereinen“.
(L.M.) (Fides 22/9/2020)


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