ASIEN/LIBANON - Wechsel an der Spitze des MECC: Bisher leitete eine libanesiche Christin den ökumenischen Organismus

Freitag, 18 September 2020 mittlerer osten   ostkirchen   Ökumene   frauen  

@Oikoumene

Bkerké (Fides) – Der Vorstand des Kirchenrates des Nahen Ostens (Middle East Concil of Churches, MECC ) kommt heute, Freitag, 18. September, in Bkerké im Sitz des maronitischen Patriarchats zusammen, um den neuen Generalsekretär des Rates zu wählen, der der libanesischen Uniersitätsprofessorin Souraya Bechealany in diesem Amt nachzufolgen, die das Ende ihres Mandats erreicht hat.
Aufgrund der durch die COVID 19-Epidemie verursachten Reiseschwierigkeiten werden nur die im Libanon und in Syrien ansässigen Mitglieder des Vorstands physisch anwesend sein, darunter der maronitische Patriarch Bechara Boutros Rai, der griechisch-orthodoxe Patriarch Yohanna X. und der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem II. Andere Mitglieder des Exekutivkomitees, darunter der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. und der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako, werden über eine Videokonferenz-Plattform an der Tagung teilnehmen.
Ungefähr dreißig Kirchen und kirchliche Gemeinschaften gehören dem MECC stellvertretend für die katholischen, orthodoxen, der ostorthodoxen und evangelischen Gemeinden. Der neue Generalsekretär wird nach dem Rotationskriterium Mitglied einer griechisch-orthodoxen Kirche sein. Die Tagungsteilnehmer wrden auch über den Vorschlag entscheiden, einen melkitischen katholischen Priester und die Theologin Gaby el Hachem, die derzeit Direktorin der Abteilung für Theologie und ökumenische Beziehungen des MECC ist und zu diesem Zweck eng mit dem scheidenden Sekretär Souraya Bechealany zusammenarbeitet, zu Koadjutoren des neuen Generalsekretärs zu ernennen, um die Kontinuität in der Arbeit des ökumenischen Kirchenrates zu gewährleisten. Vor der Wahl ihres Nachfolgers wird Prof. Souraya Bechealany den Teilnehmern der Tagung ihren Abschlussbericht mit sorgfältigen Überlegungen zum Zustand der christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten vorlegen und eine kritischen Einschätzung der in den letzten Jahren vom MECC geleisteten Arbeit sowie sich daraus ergebende Verbesserungsvorschlägen für seine Funktionsweise vorlegen.
Der 1974 in Nikosia gegründete und derzeit in Beirut ansässige Kirchenrat des Nahen Ostens hat das Ziel, die Zusammenarbeit der christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten in Fragen von gemeinsamem Interesse zu fördern und die Überwindung konfessioneller Konflikte zu fördern.
Frau Professor Souraya Bechealany (Bild), eine maronitische Christin, unterrichtet Theologie an der „Université Saint-Joseph de Beyrouth“. Sie wurde im Januar 2018 zur Generalsekretärin des MECC gewählt und stieß zusammen mit ihren Mitarbeitern einen Prozess zur Umstrukturierung der Abteilungen des kirchlichen Gremiums an. Am 2. September 2019 wurde eine Delegation des MECC unter der Leitung von Souraya Bechealany im Vatikan von Papst Franziskus empfangen (vgl. Fides 03/09/2019). Bei dieser Gelegenheit betonte die libanesische Professorin, dass die Christen des Nahen Ostens "keine Minderheiten sind und keinen Schutz brauchen" sondern "mit ihrem eigenen Zeugnis Brücken bauen zu den Weggefährten aller Religionen, in der Region und auf der ganzen Welt".
(GV) (Fides 18/9/2020)


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