ASIEN/AFGHANISTAN - Spendenaufruf des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen: 3,5 Millionen Menschen sind von Lebensmittelhilfen abhängig

Freitag, 5 Mai 2006

Kabul (Fidesdienst) - Afghanistan droht eine Hungersnot. Über 3,5 Millionen Afghanen sind von den Lebensmittelhilfen des Welternährungsprogramms (WFP) abhängig, doch weil es an finanziellen Mitteln mangelt, könnte es sein, dass die Einrichtung der Vereinten Nationen zukünftig nicht mehr in der Lage sein wird, die Menschen zu versorgen.
Insbesondere könnte die Verteilung von Lebensmittelrationen an Schulkinder eingestellt werden müssen, die bisher auch als Anreiz zum Besuch der Schule diente. Aus diesem Grund lanciert das WFP einen Spendenaufruf zur Finanzierung von Lebensmitteln im Umfang von 52.000 Tonnen. Rund 40 Millionen Dollar sind notwendig, um die Menschen in Afghanistan bis Dezember mit den notwendigen Lebensmitteln zu versorgen. Die Menschen leben dort in extremer Armut. „Da es uns an Ressourcen fehlt, haben wir keine Wahl: wir werden gezwungen sein, die Rationen zu reduzieren, wenn wir keine neuen Mittel erhalten“, so der Entsandte des WFP, Charles Vincent.
Das Hungerproblem erschwert die Situation in einem Land, in dem Frieden und Normalität auch nach den Wahlen im Jahr 2005 nicht überall gewährleistet sind.
Die Armut steht auch in Verbindung mit dem seit Jahren andauernden Problem der Flüchtlinge, die vom Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) betreut werden. Allein 2005 kehrten mit Unterstützung des UNHCR über 400.000 afghanische Flüchtlinge aus Pakistan und dem Iran in die Heimat zurück. Sie versuchen in ihrer Heimat nun wieder Fuß zu fassen, die sie infolge des Krieges verlassen haben, wobei sie jedoch oft weiterhin auf unsichere Verhältnisse, Arbeitslosigkeit und geringe Entwicklungsaussichten stoßen, was eine weitere Prüfung für diese Menschen darstellt.
Seit Beginn des Rückführungsprogramms nach dem Sturz des Taleban-Regimes im Jahr 2002 kehrten insgesamt 2,9 Millionen afghanische Flüchtlinge aus Pakistan und 1,3 Millionen aus dem Iran zurück.
Auch die katholische Kirche trägt in Afghanistan zum Wiederaufbau des Landes bei und engagiert sich im Rahmen von karitativen Werken. Für die kleine katholische Gemeinde des Landes ist Pater Giuseppe Moretti als Oberer der „Missio sui iuris“ verantwortlich. Die katholische Gemeinde gewährleistet humanitäre Hilfe, soziale Dienstleistungen für Kinder und Entwicklungsprojekte. Unterdessen plant auch die Kongregation der Missionarinnen von der Nächstenliebe (von Mutter Theresa von Kalkutta) die Eröffnung einer Niederlassung in Kabul. (Fidesdienst, 05/05/2006 - 33 Zeilen, 361 Worte)


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