VATIKAN - Kardinal Tagle zum Weltgebetstag für die Schöpfung: Wir brauchen eine “Pandemie der Liebe und der Solidarität“

Montag, 31 August 2020 caritas   coronavirus   pandemie   solidarietät  

Vatikanstadt (Fides) - "Als Nachfolger Christi sind wir Hüter der Schöpfung Gottes und unser Wohlergehen hängt mit dem Wohlergehen unserer Mutter Erde zusammen", so Kardinal Luis Antonio Tagle, Präsident von Caritas Internationalis (CI) und Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, anlässlich des dem Weltgebetstag für die Sorge um die Schöpfung am morgigen 1. September. Die von Papst Franziskus ins Leben gerufene Initiative sei eine wichtige Gelegenheit, den Reichtum des christlichen Glaubens zu feiern, der sich auch in der Wahrung des "gemeinsamen Hauses" ausdrückt. Während sich das Virus in unserer globalisierten Welt verbreitet, versuche Caritas Internationalis eine "Pandemie der Liebe und Solidarität" zu verbreiten.
"In diesen Monaten, in denen unsere globalisierte Welt von der COVID-19-Pandemie schwer getroffen wurde, sind wir uns unserer gemeinsamen menschlichen Natur bewusst geworden und wie eng die politischen, wirtschaftlichen, sozialen, spirituellen und kulturellen Dimensionen miteinander verbunden sind", heißt es in der Erklärung des Kardinals weiter. "Wir haben erkannt“, heißt es, „wie ungerechte soziale Systeme einen fruchtbaren Boden für die Ausbreitung von Krankheiten geschaffen haben, wie zerbrechlich unser Leben ist und wie verletzlich wir waren, noch bevor sich dieses Virus ausbreitete. Die laufende Pandemie bietet uns aber auch die Gelegenheit, eine neue Form der Solidarität hervorzubringen, um eine gemeinsame Front zum Schutz unseres Lebens zu schaffen.“
Mit Bezug auf die Katechese von Papst Franziskus bei der Generalaudienz am vergangenen Mittwoch, den 26. August bemerkt der Kardinal: "Dieses Haus wurde von Gott der gesamten Menschheit gegeben, und als Hüter der Schöpfung sind wir aufgerufen, dafür zu sorgen, dass seine Früchte effektiv von allen geteilt werden“.
Die Realität, die die Caritas jeden Tag beobachte, während sie ihre Arbeit mit lokalen Gemeinschaften auf der ganzen Welt verrichte, sei weit davon entfernt. "Lokale Gemeinschaften sind die ersten Opfer unseres Versagens, die Schöpfung zu schützen, und aus diesem Grund fordern sie uns heute gezielt und umgehend zu handeln, insbesondere im Hinblick auf die Ernährungssicherheit, den Zugang zu Wasser und den Schutz des Ökosystems ", heißt es in der Erklärung.
Caritas Internationalis sei der Ansicht, dass "eine integrale menschliche Entwicklung nur gefördert werden kann, wenn das Leben geschützt und die Nachhaltigkeit ökologischer, wirtschaftlicher, sozialer und politischer Systeme garantiert wird; wenn die einzigartigen Fähigkeiten des Menschen in Bezug auf Wissen, Willen, Freiheit und Verantwortung anerkannt werden". Darüber hinaus betont CI, dass der Neubeginn nach COVID-19 neue, gerechte und nachhaltige Lebensweisen fördern müsse, wobei die enge Verbindung zwischen dem Respekt vor der Erde und der ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Lebensweise berücksichtigt werden sollte.
(AP) (Fides 31/08/2020)


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