AFRIKA/KENIA - Corona-Pandemie: Die dramatische Situation im Slum von Kibera und die Hilfe der Kirche

Freitag, 21 August 2020 coronavirus   caritas   armut   solidarietät  

AFRIKA/KENIA - Corona-Pandemie: Die dramatische Situation im Slum von Kibera und die Hilfe der Kirche
Nairobi (Fides) – Seit im März 2020 der erste Corona-Fall aufgetaucht war, wurde das Leben vieler Bewohner in den Slums noch schwieriger, weil sie nicht mehr die vertragslosen Arbeiten machen konnten, auf die sie zum Überleben angewiesen waren.
Dank der Catholic Agency for Overseas Development (CAFOD)hat die Kirche 75 Familien in 3 Gemeinden unterstützt, die sich um die 3 großen Slums von Kibera kümmern: San Michele Otiende, Cristo Re und Guadalu. Die bedürftigsten Familien mit Behinderten oder unheilbaren Kranken haben drei Monate lang einen Korb mit Speiseöl, Mehl, Zucker, Bohnen und Seife erhalten.
„Als die Pandemie ungefähr im März ausgebrochen ist, gingen die Leute nicht mehr in die Kirche, und das bedeutete, dass die Unterstützung ausfiel, die wir gewöhnlich von der Gemeinde erhielten, sagte Michael Mungai, ein Gemeindemitglied der Christkönigsgemeinde.
„Eine Zeitlang blieb ich zu Hause mit meiner Frau und zwei Kindern, ohne Essen. Ich danke Gott für die Unterstützung, und möge Gott euch segnen“ sagte er zu der Delegation der Caritas Kenya und der Bischofskommission Justitia et Pax, die den Slum besucht haben. Sheila Musimbi, eine alleinstehende Mutter von drei Kindern aus der Gemeinde von St. Michael Otiende, konnte ihre Gelegenheitsarbeiten als Waschfrau nicht mehr ausüben, weil die Leute, für die sie arbeitete, sie nicht mehr gerufen haben aus Angst vor einer Corona-Ansteckung; sie selbst, die als HIV-Positive und damit anfälliger für den Coronavirus ist, fürchtet sich vor Kontakten mit anderen Menschen. „Trotzdem habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben , sagt Sheila. „Ich habe stets gewusst, dass Gott mir helfen würde. Als ich mich abrackerte mit dem Verkauf von Pommes Frites – was mir inzwischen Schulden von 70 Dollar eingebracht hat - hat die in unserer Gemeinde für den Sozialdienst zuständige Schwester mich angerufen und gesagt, dass man mir Lebensmittel bringen werde. Iche war so glücklich darüber.“
Das Lebensmittelprogramm für Bedürftige ist allerdings beendet, auch wenn der Bedarf noch groß ist, da COVID-19 im Land und in der Welt weiter grassiert. Aufgrund einiger Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung von COVID-19 haben mehrere Personen ihre Arbeit verloren, bleiben Unternehmen und Schulen geschlossen, und es ist noch nicht klar, wann es eine Wiederöffnung geben wird.
Der Gesundheitsminister von Kenia schätzt, dass 3 Millionen Keniotenmit dem Coronavirus infiziert sein könnten. Die Zahl bestätigter Infektionen beläuft sich auf 31.441 Fälle von 407.610 Menschen, die getestet wurden. Die Zahl der Geheilten steigt an und steht derzeit bei 17.869. Auch die Zahl der Todesfälle hat zugenommen und liegt jetzt bei 516.
(L.M.) (Fides 21/8/2020)


Teilen: