ASIEN/IRAK - Grußbotschaft von Patriarch Sako zum muslimischen Opferfest: „Eigeninteressen überwinden und Probleme gemeinsam lösen“

Donnerstag, 30 Juli 2020

Bagdad (Fides) – In einer Grußbotschaft wendet sich der chaldäischen Patriarchen Louis Raphael Sako mit den besten Wünsche an die Bürger des islamischen Glaubens, die ab dem Abend des heutigen Donnerstag, 30. Juli, das Eid-al-Adha Fest feiern, das so genannt "Opferfest". Dieser islamische Feiertag – so der irakische Kardinal in seiner kurzen Glückwunschbotschaft mit vielen aktuellen Bezügen – werde dieses Jahr “inmitten widriger Bedingungen gefeiert, während das Leben der Bürger unter dem wachsenden Gewicht der Gesundheitskrise und der Verschärfung der sozialen Lage leidet".
Das Eid al Adha-Fest erinnert an den von Abraham versprochenen Gehorsam gegenüber Gott und dessen Bereitschaft seinen Sohn Isaak zu opfern, wenn dies dem Willen Gottes entspricht. "Eid al-Adha" so der chaldäischen Patriarch "ist eine Einladung zu sich selbst zurückzukehren, Buße zu tun und sich zu erneuern, und Eigeninteressen zu überwinden, für das Wohl und das Wachstum unseres Landes und die Würde unserer Bürger". In der Zeit der Krise, die auch der Irak erlebt - heißt es in der Botschaft des chaldäischen Patriachen – sei auch das Eid al-Adha-Fest „eine Gelegenheit, Energien im Geiste nationaler Verantwortung zu bündeln und mit der gegenwärtigen Regierung und allen Menschen guten Willens zusammenzuarbeiten, wenn es darum geht die Corona-Pandemie und alle andere Krisen zu überwinden".
In den letzten Tagen waren bei Protesten im Irak mindestens drei Demonstranten von der Polizei getötetet. Der irakische Regierungschef Mustafa al Kadhimi versprach Untersuchung im Zusammenhang mit dem Vorgehen der Polizeibeamten. Unterdessen wurden zwei hochrangige irakische Armeeoffiziere in der Provinz Anbar während eines Hinterhalts von Dschihadisten getötet. Auf institutioneller werden die vorgezogenen Wahlen im Jahr 2021 von irakischen Parlamentarien in Frag gestellt, die versuchen den Termin hinauszuziehen und nach Ansicht mehrerer Kommentatoren befürchten, nicht mehr wiedergewählt zu werden, weshalb sie sich nun gegen den von ihnen selbst gebilligten Plan der Regierung wenden.
(GV) (Fides 30/7/2020)


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