ASIEN/IRAK - Christliche und jesidische Flüchtlinge in Kurdistan: Maßnahmen zur Förderung und Rückführung

Montag, 27 Juli 2020 mittlerer osten   ostkirchen   flüchtlinge   dschihadisten   kurden   geopolitik  

ankawa.com

Erbil (Fides) – Die prekäre Lage der christlichen und jesidischen Flüchtlinge, die immer noch in den Gebieten autonomen Region Kurdistan im Irak leben, stand im Mittelpunkt der Gespräche, die am Sonntag, dem 26. Juli, in Erbil zwischen der irakischen Ministerin für Einwanderung und Binnenvertriebene, der chaldäischen Christin Evan Faeq Yakoub Jabro und dem Präsidenten der Autonomen Region Kurdistan, Nechirvan Idris Barzani (Foto) stattfanden.
Wie das kurdische Präsidentenamt berichtet ,befassten sich die Gesprächsteilnehmer mit Maßnahmen zum Schutz von Flüchtlingen vor der Coronavirus-Pandemie sowie Projekten zur Förderung der Rückkehr von Flüchtlingen in ihre ursprünglichen Herkunftsgebiete in der Ninive-Ebene. In diesem Zusammenhang verwiesen der Minister und der Präsident der Region Kurdistan während auf mögliche Formen der Entschädigung hin, die Christen und Jesiden in Aussicht gestellt werden sollten, um ihre Rückkehr in die Herkunftsgebiete zu fördern, aus denen sie 2014 vor dem Vormarsch der dschihadistischen Milizen des selbsternannten islamischen Staates (IS) geflohen waren. Frau Evan Jabro bekräftigte ihre Absicht, den Absichten derjenigen entgegen zu wirken die Migrationsbewegungen und Massenfluchten von Christen und Jesiden nutzen wollen, um das demografische Gleichgewicht des Gebiets dauerhaft zu verändern und damit das multiethnische und multireligiöse Profil der Ninive-Ebene zu auszulöschen.
Die Lage der christlichen Flüchtlinge, die bereits nach Mosul und in die irakische Provinz Ninive zurückgekehrt sind, stand hingegen im Mittelpunkt eines weiteren Treffens zwischen Evan Jabro und dem chaldäischen Erzbischof von Mosul, dem Dominikaner Najib Mikhael Moussa.
Im Verwaltungsbezirk Ninive bleibt die Situation ungewiss und angespannt, infolge der Anwesnheit von Streitkräften mit unterschiedlichem Hintergrund, einschließlich der schiitischen Milizen und der kurdischen Peschmerga-Kämpfer.
Frau Evan Jabro wurde am 6. Juni vomm irakischen Premierministers Mustafa al-Kadhimi zur Ministerin für Migranten und Flüchtlinge in der autoonomen Regierung Kurdistan ernannt (vgl. Fides 8/6/2020). Zuvor hatte Evan Jabro mit der 2003 von Fatima Al-Bahadly gegründeten NGO Al-Firdaws zusammengearbeitet und sich für die Entwicklung von Sozial- und Arbeitsprojekten für Frauen und Jugendliche engagiert. Frau Evan Jabro war in der Vergangenheit auch Beraterin des Gouverneurs von Mosul in Minderheitenfragen.
(GV) (Fides 27/07/2020)


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