AMERIKA/KOLUMBIEN - „Die Verbreitung des Evangeliums darf nicht nur teilweise stattfinden oder auf eine einfache Hilfe bei der menschlichen Entwicklung oder bestimmte Programme reduziert werden“, so der Apostolische Nuntius in seiner Ansprache zum Abschluss der Internationalen Tagung der Generaloberen der Missionsgesellschaften des Apostolischen Lebens

Donnerstag, 4 Mai 2006

Medellin (Fidesdienst) - Vom 22. bis 27. April fand in Medellin (Kolumbien) eine internationale Tagung der Generaloberen der Gesellschaften des Apostolischen Lebens statt, die der Kongregation für die Evangelisierung der Völker unterstehen (MISAL-Tagung 2006). Wie Pater Omer Giraldo vom Veranstaltungsausschuss mitteilt, nahmen Vertreter folgender Missionsgesellschaften teil: Missionsgesellschaft der Philippinen, Gesellschaft für die Außenmissionen der Provinz Québec, Missionsgesellschaft Columbanos, Päpstliches Institut für die Außenmissionen (PIME), Missionare von Guadalupe, Maryknoll Missionare (Vereinigte Staaten), Missionsgesellschaft von Bethlehem, Carboro Missionare (Kanada), Spanisches Institut für die Außenmissionen (IEME), Missionare des heiligen Patrick, Gesellschaft für die Afrikamissionen (SMA), Afrikamissionare (Weiße Väter), Kontemplative Missionare Ad Gentes von Risaralda (Kolumbien), Eudistische Missionare (Kolumbien), Xaverianer Missionare con Yarumal (Kolumbien). Letztere waren auch Gastgeber der Veranstaltung.
Die Begegnung fand im Rahmen der Feiern zum 38jährigen Gründungsjubiläum der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz in Medellin zum Beginn der Feiern zum 40jährigen Jubiläum dieses für die lateinamerikanische Kirche wichtigen Ereignisses statt. Dabei befassten sich die 28 Teilnehmer insbesondere mit den beiden Hauptthemen: „Evangelisierung der einheimischen Kulturen“ und „“Option für die Armen“. P. Nicanor Sarimento, der aus einem peruanischen Indio-Volk stammt und derzeit als Priester unter den ethnischen Minderheiten in der Provinz Québec (Kanada) tätig ist, sprach über die einheimischen Kulturen und bot dabei einen Überblick über verschiedenen Konferenzen und Veranstaltungen der Lateinamerikanischen Kirche bei denen die unveräußerliche Würde der Indios Schritt um Schritt anerkannt wurde. Dabei wies er auch auf die Bedeutung der Schaffung der Missionsabteilung beim Rat der Lateinamerikanischen Bischöfe (CELAM) hin, der seit seiner Gründung im Jahr 1967 zur Entstehung eines Bewusstseins von der Realität der Indios auf dem amerikanischen Kontinent beigetragen hat. Die Teilnehmer der Tagung hatten auch Gelegenheit zu einem Besuch beim Volk der Embera in Cristiniana, im Südosten der Andenregion Antiochia. Dort sollten sie die Realität der Indios aus nächster Nähe kennen lernen. Über die Option für die Armen sprach P. Federico Carrasquilla, der über seine eigenen Tätigkeit unter den Armen berichtete, Diese Erfahrung machte ihm klar, dass sein grundlegendes Interesse nicht darin bestehen konnte, ‚den Armen gleich zu sein’ sondern vielmehr darin ‚Jesus gleich zu sein’ der arm war, wie die Armen seiner Zeit. Die Person Jesu Christi hervorzuheben bedeute deshalb auch die Würde der Armen zu betonten, „was der Schlüssel zu einer neue Perspektive bei der Option für die Armen ist“.
Den Abschlussgottesdienst zelebrierte der Apostolische Nuntius in Kolumbien, Erzbischof Beniamino Stella, der in seiner Predigt betonte, dass die „Evangelisierung gegenwärtig großen Herausforderungen gegenübersteht, die durch einen radikalen sozialen und politischen Wandel hervorgerufen wurden, der in der Welt in den vergangenen Jahren stattgefunden hat“. Doch eben diese Realität sei „der Bereich unserer heutigen Mission“. „Die Verbreitung des Evangeliums darf nicht nur teilweise stattfinden oder auf eine einfache Hilfe bei der menschlichen Entwicklung oder bestimmte Programme reduziert werden“, sondern jede Person muss dazu hingeführt werden, dass sie, „den unerschöpflichen Reichtum des Geheimnisses Christi, des Erlösers der Menschen kennt“ (RG) (Fidesdienst, 04/05/2006 - 47 Zeilen, 511 Worte)


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