Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke seit 1927
CoptsToday
Kairo (Fides) – Der Einweihungstermin wurde noch nicht bekannt gegeben, aber die imposanten Silhouetten der Kirche und der Moschee, die nebeneinander auf demselben zwei Hektar großen Grundstück im Stadtteil al Moqattam, einem nordöstlichen Vorort von Kairo, errichtet wurden, sind bereits von weitem sichtbar. Der architektonische Komplex "eine Kirche und eine Moschee" sieht keine trennende Barriere zwischen den beiden Kultstätten vor, die auch Gemeinschaftsräume teilen werden. Es handelt sich um ein Projekt, das der ehemalige ägyptische Abgeordnete Nabil Luke al-Babawi, der für seine Initiativen zur Förderung des harmonischen Zusammenlebens zwischen den verschiedenen Komponenten der ägyptischen Gesellschaft bekannt ist, auf den Weg brachte.
Die Idee, eine Kirche und eine Moschee nebeneinander zu bauen, als Zeichen der Nähe, die Christen und ägyptische Muslime vereint, wurde bereits 2013 von al Babawis vorgebracht, dem Jahr, das von Dutzenden von Anschlägen auf christliche Kirchen seitens islamistischer Gruppen nach dem Sturz von Präsident Mohamed Morsi geprägt war. Laut dem von al Babawi gewünschten Projekt soll es eine gemeinschaftliche Bibliothek geben, in der Bücher über christliche und muslimischen Spiritualität und Theologie und anderen religiösen Tehmen zur Verfügung stehen, wobei nur Büchern und Veröffentlichungen zu Verfügung stehen, die frei religiösem Fanatismus und Propaganda sind. Das endgültige Projekt - so Badawi der CoptsToday zitiert wird - sehe auch den Bau von Räumen für die Freizeitgestaltung und Kinderspielräumen im selben Bereich vor. Auf diese Weise sollen Christen und Muslime ihre Kinder im Garten oder im Spielzimmer zusammen spielen lassen, während sie an religiösen Feiern teilnehmen. Dies soll den neuen Generationen helfen, sich vor Propagandafallen und Sektierertum zu schützen. Die Sponsoren der Initiative präsentieren das Al-Moqattam-Projekt als Pilotversuch, der mit Unterstützugn muslimischer und christlicher Geschäftsleute in anderen Stadtteilen von Kairo und anderen ägyptischen Städten nachgeahmt werden soll.
Der Wunsch, architektonische Projekte zu verwirklichen, die auf die friedliche Koexistenz der verschiedenen Glaubensrichtungen des ägyptischen Volkes auch aus städtebaulicher Sicht fördern, scheint als charakteristisches Merkmal der gegenwärtigen Regierung des Landes zu sein: man braucht nur an die neue koptische Kathedrale und die große Moschee zu denken, die auf Wunsche von Präsident Abdel Fattah al Sisi im neuen Stadtgebiet 45 km von Kairo entfernt errichtet wurden, das zur neuen Verwaltungshauptstadt Ägyptens werden soll.
(GV) (Fides 9/7/2020)
ASIEN/LIBANON - Maronitische Bischöfe schlagen Alarm: Eskalation des Krieges hat den Libanon erfasst
ASIEN/HEILIGES LAND - Jede Form von Rache stoppen
ASIEN/HEILIGES LAND - Pater Ibrahim Faltas: "Der Krieg legt sich wie ein Schatten über die Zukunft der Christen im Heiligen Land"
ASIEN/IRAK- Quote für Minderheiten in der Autonomen Region Kurdistan abgeschafft: Christliche Parteien appellieren an Präsident Abdul Latif Rashid
ASIEN/IRAK - Patriarch Sako warnt in einem Appell an die chaldäischen Christen vor sektiererischer Spaltung
ASIEN/INDIEN -"Love jihad": Im Vorfeld der Parlamentswahlen warnen Katholiken vor Polarisierung und interreligiösen Spannungen
ASIEN/PHILIPPINEN - Islamischer Fastenmonat Ramadan: “Gelegenheit zum Dialog”
AFRIKA/KENIA - Religion als Instrument des Friedens: Beschlüsse eines vom Dikasterium für interreligiösen Dialog veranstalteten Studienseminars