VATIKAN - Päpstliche Missionswerke: „Offizieller Organismus der missionarischen Zusammenarbeit aller Kirchen und aller Christen

Mittwoch, 3 Mai 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Die Päpstlichen Missionswerke (PMW), „die als private Initiative der Laien spontan aus dem Gottesvolk entstanden sind, haben die Christusnachfolge der Gläubigen in lebendige missionarische Mitverantwortung verwandelt. Nachdem die verschiedenen Ortskirchen sie sich zunächst zu Eigen machten, haben sie später einen nationenübergreifenden Charakter angenommen und wurden schließlich als Päpstliche Werke anerkannt und mit dem Heiligen Stuhl direkt in Beziehung gestellt“ (Statuten, Art. 10). Die Päpstlichen Missionswerke sind zwar vier und wurden in unterschiedlichen Epochen gegründet, doch sie bilden heute eine einzige Institution mit einem grundlegenden gemeinsamen Ziel: sie sollen das universale Missionsbewusstsein unter dem Gottesvolk fördern.
Das Päpstliche Werk für die Glaubensverbreitung entstand auf Initiative einer jungen Frau aus Lyon, Pauline Marie Jaricot (1799-1862), die 1816 im Alter von 17 Jahren ihr wohlbehütetes Leben hinter sich ließ und zusammen mit jungen Arbeiterinnen aus den Fabriken des Vaters einen geistlichen Verein gründete. Zwei Jahre später nahm dieser Verein die Form einer Gebetsgruppe zur missionarischen Animation und fügt „zum Zweck der Beteiligung an der Verbreitung des Evangeliums“ eine wöchentliche Spende hinzu. Das Werk soll unter den Katholiken ein Bewusstsein fördern, das die Folgsamkeit gegenüber dem Geist mit dem mit dem apostolischen Engagement zu vereinen weis, das weltlichen Dingen offen gegenübersteht. Sie bereitet auch spezifische missionarische Animatoren aus, die in den Ortskirchen tätig sind und dort eine angemessene Teilnahme dieser Ortskirchen an der Weltmission fördern. Das Werk legt auch besonderen Wert auf die missionarische Ausbildung der Jugendlichen und die missionarische Dimension der Familie. Zu den wichtigsten und bekanntesten kirchlichen Ereignissen, die auf Initiative dieses Werkes entstanden sind, gehört der Sonntag der Weltmission, der am vorletzten Sonntag im Oktober gefeiert wird.
Das Päpstliche Apostel-Petrus-Werk wurde 1889 in Caen (Frankreich) von der jungen Französin Jeanne Bigard (1859-1934) und ihrer Mutter Stephanie gegründet. Die spezifische Aufgabe dieses Werkes besteht darin, die Bedeutung des apostolischen Aspekts der Mission zu fördern und auf die Notwendigkeit hinzuweisen, dass jede Kirche im eigenen geistlichen und kulturellen Kontext das eigene religiöse Personal ausbilden kann, insbesondere für die geweihten Ämter. Dieses Werk bemüht sich nicht nur um wirtschaftliche Unterstützung, sondern wurzelt auch im Gebet und in einem am Glauben inspirierten Leben.
Das Päpstliche Werk der Heiligen Kindheit, heute Kindermissionswerk, entstand auf Initiative von Bischof Charles Auguste Marie de Forbin-Janson (1785-1844) von Nancy, der die Verehrung des Jesuskindes auf eine missionarische Dimension ausrichten wollte. Am 19. Mai 1843 entstand offiziell das Werk der Heiligen Kindheit, dessen Ziel es ist, eine Bewegung christlicher Kinder zu fördern, die anderen Kindern helfen. Die Tätigkeit des Werkes umfasst auch die Denunzierung und Verurteilung der vielfältigen Gründe für die Gewalt, deren Opfer Kinder in aller Welt werden und trägt konkret zu Hilfsprojekten bei, die in enger Zusammenarbeit mit den Ortskirchen und in Übereinstimmung mit Familien, Pfarreien und Schulen durchgeführt werden.
Die Päpstliche Missionsunion, die seit ihre Gründung auch Missionsunion des Klerus genannt wurde, hat die Evangelisierung der Welt durch das direkte Engagement derjenigen zum Ziel, die wie die Apostel, den Auftrag dazu von Christus empfangen haben. Die Union wurde vom seligen Vater Paolo Manna (1872-1952) gegründet, der infolge einer Krankheit die Mission in Birma verlassen musste und sich daraufhin vor allem in der Presse dafür engagierte, dass ein Bewusstsein davon entstand, dass die Mission eine Pflicht aller Christen und aller geweihten Personen ist. Das Hauptziel der Union war ist deshalb die Förderung des apostolischen Elans unter Seminaristen, Priestern und Ordensleuten und durch sie unter dem ganzen Gottesvolk. Die Union setzt sich dafür ein, dass die Missionsberufe zunehmen und der Klerus besser verteilt ist, wobei sie auch die Zusammenarbeit unter den Kirchen fördert. (SL) (Fidesdienst, 03/05/2006 - Zeilen, Worte)


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