VATIKAN - Kardinal Tagle: "Die Sprache der Evanvelisierung ist die Spache der christlichen Liebe"

Freitag, 26 Juni 2020 evangelisierung   missionarische Öffentlichkeitsarbeit   mission   kongregation für die evangelisierung der völker  

Roma (Fides) - Bei der Verkündigung des Evangeliums in der heutigen Zeit, sei die Sprache der christlichen Liebe, die Sprache, die Menschen am besten verstehen, nicht die Sprache der großen theologischen Ausführungen. Aus diesem Grund spielten die Vinzentiner eine besondere Rolle, die auf ihr besonders Charisma zurückgehe: Der heiligen Vinzenz von Paul und die heilige Luisa Di Marillac (Gründerin der Töchter der christlichen Liebe vom heiligen Vinzenz von Paul) setzten "ein starkes Zeichen dieser Sprache". Dies betonte Kardinal Luis Antonio Tagle, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, bei einem Besuch im Generalat der Kongregation der Mission. Auf Einladung des Generaloberen P. Tomaž Mavrič traf der Kardinal am 17. Juni in Rom mit den Mitgliedern der Generalkurie zusammen.
Im Gespräch mit Ordensleuten unterstrich der Kardinal drei spezifische und wichtige Aufgabengebiete, die auch in der heutigen Zeit von beseondere Bedeutung sind: die Ordnensleute sollen ihre Menschen zur Nächstenliebe inspirieren; sich für eine Wohltätigkeit engagieren, die "Gemeinschaft bildet"; und auch künftig die aktiven Nächstenliebe bei der Pristerausbildung (im Sinne des Amtes als Handlung der Nächstenliebe) fördern.
In Bezug auf den Begriff "Neuevangelisierung" (der zum ersten Mal von Johannes Paul II. verwendet wurde), betonte der Präfekt der Propaganda Fide, dass es unterschiedliche Reaktionen gegeben habe, da er zum Teil auf Begeisterung stieß aber auch Erstaunen hervorgerufen habe, denn „Evangelisierung ist immer neu: Wenn überhaupt, liegt es an uns, diese fortwährende Neuheit wiederzuentdecken". "Die aktuelle Herausforderung”, so der Kardinal weiter, bestehe darin, “zu erkennen, wie wir das Evangelium, das immer dasselbe ist, in einer sich verändernden Welt neu präsentieren können."
Im Rahmen des Gesprächs mit den Ordensleuten wurde eine zu sehr intellektuelle oder gar akademischen Schwerpunkt bei der theologischen Ausbildung in der gesamten Geschichte der Kirche, während der intellektuelle Aspekt nur einer der vielen Aspekt einer integraleren Ausbildung sein sollte. Vielmehr auch die Jüngerschaft ist ein wesentlicher Aspekt: ​​Sie müssse dringend wiederentdeckt werden, wenn man verhindern wolle, dass die theologische Ausbildung, wie dies hier und da geschehe, in Ideologismen verfalle. so der Kardinal.
Schließlich wurde während des Treffens unter Bezugnahme auf die Enzyklika Laudato si 'auch die Sorge um das gemeinsamen Haus angesprochen. Der Kardinal erinnerte an die Worte von Papst Franziskus, für den die Enzyklika nicht nur ein ökologisches Dokument ist, sondern ein Dokument der kirchlichen Soziallehre. Doch leider bestehe oft auch unter Priestern und Bischöfen nach wie vor ein unzureichendes Interesse an diesen Fragen, während man eine gewisse Übereinstimmung mit den Kampagnen der ökologischen Bewegungen gebe. Doch auch in diesem Bereich gebe es einen erheblichen Unterschied: Wo Christen von "Schutz und Erhalt der Schöpfung" und damit das Werk Gottes meinen, gehe es für diese Bewegungen einfach um eine Frage der "Natur" oder der Umwelt.
(Fides 26/6/2020)


Teilen: