VATIKAN - Corona-Hilfsfonds der Päpstlichen Missionswerke unterstützt Diözesen in Bangladesch

Donnerstag, 25 Juni 2020 coronavirus   päpstliche missionswerke   papst franziskus   missionarische Öffentlichkeitsarbeit   gesundheitswesen   armut  

youtube

Vatikanstadt (Fides) - Seit Beginn der Covid-19-Pandemie hat die Diözese Barishal in Bangladesch, zu der 11 zivile Verwaltungsbezirke gehören, mit ihren Krankenstationen und mit Unterstützung von Ärzten, dazu beigetragen, die Verbreitung der von Coronainfektion einzudämmen, indem medizinische Versorgung und Medikamente bereitgestellt und in den Pfarreien genaue Anweisungen im Hinblick auf Schutzmaßnahe gegeben werden. Vor allem viele arme Menschen leiden hier am meisten unter den Folgen der Quarantäne: Der Großteil der Bevölkerung lebt von Gelegenheitsarbeiten und diese Menschen können während der Ausgangssperre ihre Familien nicht ernähren. Selbst Kleinbauern können ihre Produkte nicht zu Märkten transportieren und verkaufen. Da die Schulen geschlossen sind, haben auch Lehrer und Schulpersonal seit Monaten keine Löhne erhalten, was auch dereb Familien finanzielle Schwierigkeiten bringt. Die Diözese versucht, so vielen wie möglich zu helfen, indem sie an auch indigene Gemeinden Nahrungsmittelhilfen vertteilt, die bei der Verteilung staatlicher Beihilfen oft diskriminiert werden, aber besonders dringend Hilfe benötigen.
Die Diözese Barishal ist eine der zahlreichen Diözesen in aller Welt, für die der von Papst Franziskus bei den Päpstlichen Missionswerken für die Unterstützung der Kirchen in den Missionsländern während der Covid-19-Pandemie eingerichteten Nothilfefonds die notwendigen Hilfsmittel zur Verfügung gestellt hat (vgl. Fides 04/06/2020). In Bangladesch konnte der Fonds auf Ersuchen der Bischöfe auch mehreren anderen Kirchsprengel helfen. Die meisten vom Missionsdikasterium verwalteten Gebiete weisen äußerst prekäre wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Situationen auf, die durch die Covid-19-Pandemie weiter verschärft werden, womit auch die die Arbeit der Evangelisierung und der integrale Förderung der Menschen beeinträchtigt wird.
In Bangladesch kommt die missionarische Zusammenarbeit zwischen den Kirchen, die zusammen mit dem Gebet für die Missionen wesentlicher Bestandteil des Charismas der Päpstlichen Missionswerke ist, vollumfassend zum Tragen. Der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke, Pater Rodon Hadima, brachte im Land eine Spendenaktion auf den Weg, um einen Beitrag zu dem vom Papst bei den Päpstlichen Missionswrken eingerichteten Corona-Hilfsfons zu leisten, und konnte bereits zweimal Spendenbeträge überweisen. Während die Diözesen von Bangladesch um Hilfe bitten, um die Situation bewältigen zu können, stellen die Katholiken in Gemeinden in Bangladesch gleichzeitig bereit, was sie zur Verfügung haben, und tragen somit auch zur Unterstützung anderer Kirchen im Rest der Welt bei.
Die Mehrheit der Gläubigen der Diözese Rajshahi in Bangladesch besteht aus Adivasis, die oft Analphabeten sind und unter Armut und Ausgegrenzung leiden. Die meisten arbeiten als Tagelöhner auf den Land, und wenn sie nicht arbeiten können, hat die ganze Familie nichts zu Essen. Mit der Schließung der Schulen sind auch Lehrer seit Monaten arbeitslos, da sie keine staatlichen Subventionen erhalten. Die Diözese versucht, die Schwierigkeiten all dieser Familien zu lindern, doch auch die finanziellen Ressourcen der Diözese sind sehr begrenzt.
In der Diözese Mymensingh ist die Situation infolge der Covid-Pandemie ziemlich ernst: mindestens tausend Menschen wurden positiv getestet, aber es wird eine hohe Dunkelziffe vermutet. Die Mehrheit der Bevölkerung verdient ihren Lebensunterhalt mit kleinen Gelegenheistarbeiten, die nun aufgrund der Isolation nicht mehr erledigen werden können. Der Mangel an Nahrung setzt viel Familien den Gefahren der Krankheiten und Verzweiflung aus.
Auch in der Diözese Sylhet sind die Menschen sehr arm und oft ungebildet und erfassen den Ernst der durch das Virus verursachten Situation nicht. Die Kirche engagiert sich im Bereich der Bildung und Gesundheit im Dienste der Armen und von Menschen mit Behinderung, damti deren Rechte gewährleistet werden. Infolge der Isolation besteht hier ein ernsthafter Mangel an Nahrungsmitteln, unter dem insbesondere ältere Menschen und Kinder am meisten leiden, einschließlich der von der Kirche unterstützten Straßenkinder. Eine ähnliche Situation herrscht in der Diözese Khulna, wo die meisten Christen arm und sozial ausgeschlossen sind. Die Kirche engagiert sich für die Verteilung von Nahrungsmitteln, um vor allem Familien zu helfen, die sonst keine andere Hilfe erhalten.
Die Erzdiözese Chattogram erstreckt sich über ein sehr großes Gebiet, in dem der größte Teil der Bevölkerung arm ist und von der eigennen Ernte lebt. Der ausgeprägte Mangel an Priestern und Seelsorgern war hier schon immer ein Problem für die Evangelisierung. Trotz großer Opfer können Missionare oft nur einmal im Jahr die Gemeinden besuchen. Der Glaube dank der Arbeit der Katecheten und Gebetsgruppen am Leben erhalten, die Religionsunteerricht geben und geistliche Momente für Katechumenen leiten und die Gemeinden häufig besuchen. Finanzielle Unterstützung ist daher für sie gerade jetzt besonders notwendig, damit sie sich gegen durch den Kauf von Schutzausrüstungen gegen Covid-19 schützen können.
(SL) (Fides 25/6/2020)
 


Teilen: