AMERIKA/BOLIVIEN - Corona-Ausbrüche in Gefängnissen: Erzbischof Juarez fordert Hausarrest und Quarantäne

Donnerstag, 25 Juni 2020 häftlinge   coronavirus   solidarietät   gesundheitswesen  

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Sucre (Fides) - "Ich möchte meine tiefe Besorgnis über die Auswirkungen des Coronavirus zum Ausdruck bringen, und darüber, wie die Zahl der Betroffenen, Verdachtsfälle und Infizierten, insbesondere im Gefängnis von San Roque, zunimmt", so der emeritierte Erzbischof von Sucre Jesús Juárez, der dringende Maßnahmen für alle gefährdeten Personen und eine Verbesserung der Unterstützung für diejenigen fordert, die sich in Haft befinden.
"Ich fordere, dass für Häftlinge, die wegen geringfügiger Verbrechen vor Gericht stehen, Ersatzmaßnahmen vorgesehen werden, wie zum Beispiel den Hausarrest. Ebenso sollten dringend Maßnahmen für solche Personen vorgesehen werden, die im Verdacht stehen, sich mit dem Virus infiziert zu haben und für diejenigen, die positiv auf Covid-19 getestet wurden und keinen Krankenhausaufenthalt benötigen. Sie sollten an anderen Orten evakuiert werden, um ordnungsgemäß behandelt und unter Quarantäne gestellt werden zu können", so der Erzbischof.
Erzbischof Jesús Juárez dankt jedoch in diesem Zusammenhang auch für bereits ergriffene Maßnahmen: "Ich begrüße die Tatsache, dass rund um die Uhr ein Arzt zur Verfügung steht und Medikamente bereitgestellt werden. Die psychologische Unterstützung ist für Inhaftierte von wesentlicher Bedeutung."
In Bolivien gab es trotz der Quarantäne und anderere Regierungsmaßnahmen mehrere Ausbrüche von Covid 19, unter anderem auch in den Gefängnissen. Die Kirche, die seit jeher Gefangene im im Rahmen der Gefängnisseelsorge betreut, musste ihren Dienst infolge der Corona-Pandemie derzeit aussezten.
(CE)(Fides 25/06/2020)


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