VATIKAN - Corona-Hilfsfonds der Päpstlichen Missionswerke versorgt Ortskirchen in Afrika, Asien und Amerika mit weiteren Hilfsmitteln

Dienstag, 16 Juni 2020 coronavirus   päpstliche missionswerke  

Vatikanstadt (Fides) – Der von Papst Franziskus bei den Päpstlichen Missionswerken eingerichtete Corona-Hilfsfonds zur Unterstützung der Ortslirchen in den Missionsländern, die besonders von der Corona-Krise betroffen sind (vgl. Fides 6/4/2020), bearbeitet zahlreiche Anfragen aus aller Welt, und vergibt die zur Verfügung stehenden Hilfsmittel an die jeweiligen Diözesen. Die meisten Gebieten, die dem Missionsdikasterium anvertraut sind, sind von äußerst prekären wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Situationen geprägt, die durch die Covid-19-Pandemie weiter verschärft werden, was oft auch die Evangelisierung und ganzheitliche Förderung der Menschen beeinträchtigz. Zu den jüngst mit Mitteln aus dem Corona-Hilfsfonds der Päpstlichen Missionswerken versorgten Kirchsprengeln gehören Diözesen und Missionen in Afrika, Asien und Amerika.
Seit Beginn der Pandemie sah sich die Erzdiözese Conakry in Guinea mit pastoralen und finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Infolge der Schließung von Kirchen mussten Fernsehen und soziale Medien genutzt werden, um die Evangelisierungsarbeit gewährleisten zu können, während die Folgen der Isolation in einem bereits fragilen wirtschaftlichen Kontext die Ortskirche besonders betrafen, die auch für die materielle Versorgung von Priestern und Ordensleuten zuständig ist und dies normalerweise aus den Opfergaben der Gläubigen bestreitet.
Im Tschad, einem der ärmsten Länder der Welt, wurden zwei Diözesen mit Hilfsmitteln aus dem Hilfsfonds der Päpstlichen Missionswerke versorgt. In der Diözese Mondou sind die meisten Menschen im so genannten informellen Sektor beschäftigt. Die Ortskirche leistet hier mit ihren Schulen und Gesundheitseinreichtungen, die größtenteils von Ordensleuten getragen werden, einen wertvollen Dienst in der Gesellschaft. Infolge der Corona-Pandemie mussten Schulen und Pflegeinrichtungen geschlossen werden, was unauslöschliche Spuren im Bereich der Bildung und auf psychologischer, wirtschaftlicher und gesundheitlicher Ebene hinterlassen wird, die bereits sichtbar sind. Um die Beeinträchtigung in den Bereichen der Gesundheits- und Nahrungsmittelversorgung auszugleichen, wurde die Diözese Lai im Tschad, wo die meisten Menschen von der Landwirtschaft leben, mit Hilfsmitteln für den Kauf von Saatgut und die Instandhaltung der landwirtschaftlichen Transportmittel versorgt. Von den Hilfsmitteln werden in den einzelnen Pfarreien jeweils hundert Menschen und Sozialeinreichtungen profitieren und es werden kirchliches Personal sowie das Diözesanradio unterstützt, das mit seinen Programmen über die Corona-Pandemie informiert.
Drei Diözesen haben in Madagaskar die beantragte Hilfe erhalten. Antsiranana im äußersten Norden des Landes hat eine sehr junge Bevölkerung, 55% der Einwohner sind jünger als 18 Jahre. Daher stehen vor allem Bildung und Familien im Mittelpunkt der Pastoralarbeit. Aufgrund der Pandemie werden die meisten Schüler in diesem Schuljahr nicht mehr in den Unterricht zurückkehren und viele Schulen riskieren die Schließung, da keine Mittel zur Verfügung stehen, um Lehrer zu bezahlen. Eltern sind derzeit nicht in der Lage,das Schulgeld zu bezahlen.
In der Diözese Antsirabé ist das Gemeindzentrum „Diantana“, das auch als „Lunge der Diözese“ bezeichnet wird, von der Pandemie besonders betroffen. Hier werden normalerweise Bildungstreffen, geistliche Exerzitien, Versammlungen und andere Gemeindeaktivitäten veranstaltet, an denen Seelsorger, Mitglieder kirchlicher Bewegungen, Ordenwsleute und Pfarrgruppen teilnehmen... Jeden Monat findet dort auch das Treffen der Priester der Diözese statt. Seit März wurden alle Aktivitäten des Zentrums eingestellt und die finanziellen Mittel zur Sicherstellung der Instandhaltung sind erschöpft.
Auch in der Diözese Miarinarivo stehen Schulen und die Versorgung von Armen im Mittelpunkt der kirchlichen Tätigkeit. Bereits seit einiger Zeit erhalten Lehrer infolge der Aussetzung des Unterrichts und der Schließung von Kirchen kein Gehalt mehr. Sie erhalten auch keine staatlichen Hilfen und haben oft nicht einamal das Geld für eine Mahlzeit am Tag. Die zur Verfügung gestellten Hilfsmitteln werden auch für den Unterhalt von Seminaristen, Ordensgemeinschaften, Gefangenen, älteren Menschen und Waisenkindern verwendet, die zu den schwächsten und von der Pandemie am meisten betroffenen Gruppen gehören.
Auch in der Diözese Ziguinchor im Senegal sehen sich die Pfarreien mit der Einstellung aller liturgischen und pastoralen Aktivitäten mit enormen Schwierigkeiten konfrontiert und können Priester und Ordensleuten, die einen entscheidenden Beitrag zur Mission der Kirche leisten, sowie die Mitarbeiter kirchlicher Strukturen nicht versorgen.
Das Coronavirus hat zwar das Apostolische Vikariat Inirida in Kolumbien noch nicht erreicht, ist jedoch an den Grenzen präsent, weshalb Präventionsmaßnahmen besonders wichtig sind. Die strengen Maßnahen führten deshalb bereits zu einer Wirtschaftskrise, die auch die kirchlichen Strukturen belastet. Die Unwegsamkeit des Territoriums beeinträchtigt hier seit jeher die wirtschaftliche Entwicklung der Region.
In der Erzdiözese Dili in Osttimor in Asien leben hauptsächlich junge Menschen. Die Unterstützung aus dem Corona-Hilfsfonds wird daher mehreren hundert Familien zugute kommen, von denen jede durchschnittlich 2 bis 5 Kinder hat. Sie sollen Zuschüsse für den Kauf von Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Gütern erhalten.
(SL) (Fides, 17/06/2020)


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