AMERIKA/MEXIKO - Bischöfe fordern gemeinsames Bemühen um „ein humaneres und gerechteres Mexiko“, wo alle ein würdiges Leben führen können und tatsächliche Religionsfreiheit herrscht

Freitag, 28 April 2006

Lago di Guadalupe (Fidesdienst) - „Wir möchten unseren Willen zum gemeinsamen Vorgehen beim Aufbau eines humaneren und gerechteren Mexiko zum Ausdruck bringen. Dabei ist das Engagement aller erforderlich, die Kräfte müssen koordiniert und kanalisiert werden, damit ein nationales Abkommen zustande kommt, das allen Bürgern die notwendigen Bedingungen für ein würdiges Leben bietet“, so die mexikanischen Bischöfe bei ihrer 81. Vollversammlung, in deren Rahmen sie am Mittwoch, den 26. April, eine Verlautbarung mit Blick auf die Wahlen am 2. Juli veröffentlichten. Die Bischöfe bekräftigen dabei, dass obschon es bereits bedeutende Fortschritte gegeben haben, der „wesentliche Wandel noch nicht stattgefunden hat, der ein wahre Entwicklung in allen Bereichen der Bevölkerung ermöglicht“.
„Das Amtsverständnis der Obrigkeiten“, so die Bischöfe, „sollte den Dienst vor Augen haben und sich innerhalb der Grenzen der moralischen Gesetze zum Erlangen des Gemeinwohls entwickeln“. Die Schwierigkeiten beim Zustandekommen einer Vereinbarung sei zum Teil auf das „Fehlen von Möglichkeiten zum pluralistischen und umfassenden Dialog zurückzuführen, der die Teilhabe der Bürger vorsieht“, denn alle Bürger sollten „Erbauer der Demokratie und Stifter von soliden Vereinbarungen zwischen den Obrigkeiten sein“. „Allein eine geeinte Gesellschaft kann den Teufelskreis unterbrechen, der die Entwicklung und das Wirtschaftswachstum behindert und zum Fortbestehen der Armut und der Ungleichheit führt“. Die Bischöfe erinnern daran, dass Mexiko ein Land mit reicher Tradition und Kultur ist und umfangreiche Bodenschätze und große menschliche Ressourcen besitzt und, deshalb „wenn wir uns gemeinsam bemühen, in einem Rahmen der Achtung ideologischer und politischer Unterschiede, sich die Fähigkeit zur Überwindung der Herausforderungen multipliziert und das Ziel des Fortschritts und des Wohlstands erreicht werden kann.“
Am Donnerstag, den 27. April, bekräftigten die Bischöfe in einer weiteren Verlautbarung zum Thema „Religionsfreiheit“, dass der Staat die eigene Regierungstätigkeit „auf die Würde des Menschen konzentrieren sollte“, und deshalb „die Anerkennung und die Garantie aller Menschenrechte“ im Mittelpunkt stehen sollte. Darunter nennen sie vor allem auch die Religionsfreiheit, die von der mexikanischen Verfassung noch nicht vollständig garantiert wird. „Wenn wir das Recht auf die Suche nach transzendenten Wahrheiten und nach dem Schicksal des Menschen garantieren“, so die Bischöfe, „dann ist dies ein wesentlicher Bestandteil einer dauerhaften Demokratie“. Nach Ansicht der Bischöfe garantiert das „Prinzip der Säkularität des Staates den Respekt der verschiedenen Konfessionen seitens des Staates, der die freie Ausübung der verschiedenen Ausdrucksformen des Kultes, der Spiritualität, der Kultur und der karitativen Tätigkeit der Kirche sicherstellt“. Außerdem fördert der Staat die Religionsfreiheit und bietet den Schulen „die notwendigen Mittel, damit Minderjährige Religionsunterricht entsprechend der von den Eltern geäußerten Zustimmung erhalten können“. Abschließend fordern die Bischöfe die Kandidaten für das Amt des Staatspräsidenten auf, sich zu diesem Thema offen zu äußern, das Personen, Familien, Kirche und die Gemeinschaft im Allgemeinen betrifft. (RG) (Fidesdienst 28/04/2006 - 40 Zeilen, 459 Worte)


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