AFRIKA - SECAM zur Corona-Pandemie: „Industrieländer, die unsere Ressourcen nutzen, mögen uns in diesem tragischen Moment helfen“

Donnerstag, 4 Juni 2020 coronavirus   bischöfe   gerechtigkeit   gesundheitswesen   entwicklung  

Rom (Fides) – “Die Covid-19-Pandemie hat verheerende Auswirkungen mit besonders tragischen Folgen für die ärmsten Bevölkerungsgruppen", bekräftigen die afrikanischen Bischöfe in einer Erklärung des SECAM (Symposium der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar). Das Dokument unterstreicht, dass "die Rezession aufgrund der Einstellung der wirtschaftlichen Aktivitäten, insbesondere in den Schlüsselbereichen der Produktion, im Tourismussektor, im Luftverkehr und in der Hotellerie, bereits offensichtlich ist". Die Bischöfe befürchten "eine soziale Explosion in vielen Ländern und insbesondere in Afrika, das in weiten Teilen bereits durch Schulden belastet ist und wo sich die Arbeitslosigkeit weiter zuspitzt, was wiederum die Verarmung der Bevölkerung weiter erhöht".
Das SECAM bittet deshalb große multinationale Unternehmen in Afrika, ihren Beitrag zu leisten, um den Ländern des Kontinents in diesem dramatischen Moment zu helfen. „Afrika ist ein wichtiger Rohstofflieferant für Industrieländer. Daher appellieren wir an große Unternehmen, die diese Ressourcen nutzen, mit der Bitte um einen wesentlichen Beitrag für die afrikanischen Länder, damit diese grundlegende soziale Dienste wie Krankenhäuser, Schulen und angemessenen und erschwinglichen Wohnraum bereitstellen können", heißt es in der Erklärung.
Die afrikanischen Bischöfe fordern außerdem, dass "im Wettlauf gegen die Zeit, der in Industrieländern, um ein wirksames Mittel gegen COVID-19 stattfindet, die Geschäftswelt und die Pharmaunternehmen diese Situation nicht allein dazu nutzen, um Profit zu machen, sondern sich auch darum bemühen, schutzbedürftigen Menschen Hilfe zu leisten".
Das SECAM fordert die Afrikanische Union auf, die durch Covid-19 verursachte Gesundheitskrise in eine Gelegenheit zu verwandeln, um die Gesundheitsversorgung auf dem Kontinent zu verbessern und "gemeinsam Mittel und Wege zu finden, um Krankheiten wie Malaria und Tuberkulose auszurotten, von denen viele Afrikaner weiterhin betroffen sind". "Wir fordern die Afrikanische Union auf“, schreiben die Bischöfe, “die Mitgliedsländer zu sensibilisieren, um zur Schaffung eines Solidaritätsfonds beizutragen, der zur Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung eingesetzt werden kann."
Das SECAM fordert außerdem "die afrikanischen Staats- und Regierungschefs auf, dafür zu Sorge zu tregen, dass die wenigen Ressourcen, die zur Unterstützung derjenigen zur Verfügung gestellt werden, die wirklich Hilfe benötigen, insbesondere der Ärmsten der Armen, nicht in die Taschen korrupter Politiker und ihrer Anhänger gelangen." (L.M.) (Fides 4/6/2020)


Teilen: