ASIEN/SÜDKOREA - Neue Spiralen des Dialogs für die Kirche und neue Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea: Katholische Delegation zu Besuch im Land jenseits des 38. Breitengrads

Donnerstag, 27 April 2006

Seoul (Fidesdienst) - Die südkoreanische Kirche richtet ihren Blick mit neuer Begeisterung und Hoffnung auf den nördlichen Teil der Halbinsel: in letzter Zeit gab es zahlreiche positive Zeichen, die auf eine neue Zeit des Dialogs und der guten Beziehungen zu Nordkorea hoffen lassen und in der katholischen Glaubensgemeinschaft vorsichten Optimismus hervorrufen.
Nach Ansicht einheimischer Beobachter ist vor allem der Besuch einer katholischen Delegation in aus der Erzdiözese Seoul in Nordkorea vom 26. bis 29. April von besonderer Bedeutung. Insgesamt 61 Delegationsmitglieder werden in Begleitung nordkoreanischer Beamten vor Ort prüfen können, wie die Entwicklungshilfen für Nordkorea im Umfang von 11 Millionen Dollar in Nordkorea eingesetzt werden. Die Delegation, die verschiedenen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen und landwirtschaftliche Projekte besichtigen wird, leitet der Vorsitzende der Kommission für Versöhnung der Diözese Seoul, Mgr. Thomas Aquinas Choi Chang-hwa.
Wenige Monate vor dem Besuch der Delegation in Nordkorea wurde Erzbischof Nicholas Cheong Jin-suk von Seoul die Kardinalswürde verliehen. Der neue Kardinal stellte das Bemühen um Versöhnung mit Nordkorea stets in den Mittelpunkt seiner pastoralen Prioritäten und wünscht sich eine Neubelebung der katholischen Gemeinden jenseits des „Bambus-Vorhangs“. Kardinal Cheong ist auch Apostolischer Administrator von Pjöngjang und würde die nordkoreanische Hauptstadt im Jahr 2007 anlässlich des 80jährigen Jubiläums der Errichtung der Diözese gerne selbst besuchen.
Weitere Zeichen der Hoffnung bei den Beziehungen zuwischen Nord- und Südkorea setzt die Tätigkeit von Caritas Hongkong, die seit 10 Jahren in Nordkorea tätig ist, und dort zahlreiche Hilfsprogramme und Entwicklungsprojekte durchführt. Bald wird die Verantwortlichkeit für die Entwicklungsprojekte in Nordkorea an Caritas Südkorea übergeben werden: dies führte bisher nicht, wie viele befürchtet hatten, zu einer negativen Reaktion der Regierung in Pjöngjang.
Ein wichtiges Ereignis wird in den kommenden Monaten (Juni und August) auch die Begegnung hunderter Familien sein, die durch die Grenze zwischen den beiden Landesteilen seit dem Ende des Koreakriegs 1953 unter der Spaltung der beiden Länder leiden. Die Begegnung im Juni wird in Pjöngjang stattfinden und zahlreichen Eltern, Kindern und Geschwistern ein Treffen ermöglichen. Die Treffen zur Familienzusammenführung hatten erstmals 2000 stattgefunden. Seither konnten sich 14.500 Menschen auf diese Weise begegnen. (PA) (Fidesdienst, 27/04/2006 - 31 Zeilen, 363 Worte)


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