ASIEN/IRAK - Syrisch-katholische Kirche stellt Räumlichkeiten des Seminars in Mossul für die Unterbringung von Corona-Infizierten zur Verfügung

Donnerstag, 7 Mai 2020 mittlerer osten   ostkirchen   coronavirus   gesundheitswesen  

syriacpress.com

Mossul (Agenzia Fides) - Insgesamt 48 Einzelzimmer, die für mit Coronavirus infizierte Personen zur Verfügung gestellt werden, die keine Intensivpflege benötigen aber die Quarantänezeit isoliert verbringen müssen, stellt die syrisch-katholische Erzdiözese Mossul den Behörden der Provinz Ninive für die Bewältigung der Covid-19-Pandemie zur Verfügugung. Die Räumlichkeiten und Strukturen dienten in der Vergangenheit dem Prieterseminar des Patriarchats und befinden sich in einer syrisch-katholische Gemeinde in der nordirakischen Stadt, die viele Jahre unter der Kontrolle des so genannten Islamischen Staates (IS) stand. Die syrisch-katholische Erzdiözese wird die in den Räumlichkeiten untergebrachten Kranken und Genesenden auch mit Lebensmitteln und logistischer Unterstützung versorgen, wofür sie den Dank des Direktors des Gesundheitsamtes der Provinz Ninive erhielt, der in den letzten Tagen bestätigt, der die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten persönlich in Augenschein nahm und auf ihre Eignung prüfte. Insbesondere die Infizierten aus Qaraqosh, einer Stadt in der Ninive-Ebene, in der einst hauptsächlich Christen lebten, sollten in die Unterkünfte eingeliefert werden.
Wie der Fidesdienst berichtet hatte (vgl Fides 19/2/2020), sollten im April 2020 die Wiederaufbau- und Restaurierungsarbeiten der syrisch-katholischen St. Thomas-Kirche in Mosul beginnen, die verwüstet - aber nicht vollständig zerstört – wurde, während die irakische Metropole unter dschihadistischer Belagerung stand. Der Wiederaufbau der christlichen Kultstätte sollte von der Unesco unterstützt werden, vor allem dank eines erheblichen finanziellen Beitrags durch die Vereinigten Arabischen Emirate.
Nach den Jahren der dschihadistischen Besetzung Mosuls und mehr als anderthalb Jahre nach der Befreiung hatte in der noch immer von Trümmern übersäten St. Thomas-Kirche am Donnerstag, dem 28. Februar 2019, eine "Messe für den Frieden" mit dem syrisch-katholischen Erzbischof Boutros Moshi stattgefunden (vgl. Fides 01/03/2019). Seit der Befreiung von der dschihadistischen Herrschaft wurde war die Rückkehr von Vertriebenen in ihre traditionellen Siedlungsgebiete eine Priorität für die lokalen irakischen Behörden. Dennoch belegen mehrere Untersuchungen zu den Prozessen der Rückkehr bereits vom Ausbruch der Gesundheitskirse übereinstimmend, dass bisher nur ein geringer der Prozentsatz der christlichen Binnenvertriebenen in ihre Häuser in Mosul und in der Provinz Ninive zurückkehrten.
(GV) (Fides 7/5/2020).


Teilen: