AFRIKA/KENIA - Bischöfe fordern Aufklärung über Verschwendung von Hilfsmittel zur Bekämpfung der Corona-Pandemie

Donnerstag, 7 Mai 2020 bischofskonferenzen   korruption   coronavirus  

Nairobi (Fides) – "Wir sind besorgt über Berichte, wonach Hilfsmittel, die zur Eindämmung der Pandemie bereitgestelle wurden, missbraucht worden zu sein scheinen", so der Stellvertretende Vorsitzenden der Kenianischen Bischofskonferenz, Bischof John Oballa Owaa, am Sonntag, dem 3. Mai. am Ende eines im Fernsehen übertragenen Gottesdienstes in der Basilika der Heiligen Familie in Nairobi.
"Wir fordern die Regierung auf, dafür zu sorgen, dass die verfügbaren Mittel ausschließlich zur Bekämpfung der Pandemie und für diee Rückkehr des Landes des Landes zur Normalität verwendet werden", fügte Erzbischof Oballa hinzu und verlas dazu eine gemeinsame Erklärung der Bischöfe.
Am 30. April hatte die Tageszeitung „The Standard” von einem Regierungsdokument berichtet, wonach das Gesundheitsministerium seit Ausbruch der Pandemie Mitte März 1,3 Milliarden Kenianische Sterling (13 Millionen US-Dollar) zur Verfügung hatte, von denen ein Teil für den Kauf von Snacks und Chips verwandt worden sein sollen.
In seiner Rede zum Tag der Arbeit wies der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta diese Anschuldigungen zurück und versicherte den Kenianern, dass das Geld "bis zum letzten Cent" kontrolliert werde.
Im April stellte der Internationale Währungsfonds Hilfen für Kenia im Umfang von 50 Millionen US-Dollar bereot, um die Kosten zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie zu decken. Am gestrigen 6. Mai, stellte der IWF für das afrikanischen Land weitere 739 Millionen bereit.
In ihrer Erklärung äußern die Bischöfe ihre Besorgnis über die aktuelle Lage der am stärksten gefährdeten Personen wie Kinder, Frauen und Menschen mit Behinderungen und fordern die Eltern auf, "besonders gut auf ihre Kinder aufzupassen, einschließlich des Schutzes vor schädlichen Internetinhalten."
Die Bischöfe betonen auch, sie seien "besorgt über die Zunahme geschlechtsspezifischer Gewalt in unserer Gesellschaft" und appellieren an die "Ehepartner, Liebe, Verständnis und gegenseitigen Respekts und Geduld zu zeigen, insbesondere während dieser Pandemie".
Die Regierung wird auch gebeten, die Gesundheitseinreichtungen der katholischen Kirche und anderen religiösen Konfessionen zu unterstützen, "von denen die meisten schwer erreichbaren Bevölkerungsgruppen in ländlichen Gebieten und informellen Siedlungen versorgen", damit diese Einrichtungen auch "in die Verteilung werden Schutzmaterialien einbezogen werden". Zusätzlich zu der wirtschaftlichen Notlage, die von Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus verursacht werden, sieht sich Kenia auch mit den Schäden konfrontiert, die durch die Überschwemmungen in einigen Gebieten des Landes verursacht wurden (vgl. Fides 06/05/2020).
Die Botschaft schließt mit der Einladung an alle, „für unser geliebtes Land zu beten und insbesondere für diejenigen, die an vorderster Front stehen, um Leben zu retten”.
(LM) (Fides, 07/05/2020)
 


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