AFRIKA/GUINEA BISSAU - Caritas hilft über 30.000 Flüchtlingen nach den Gefechten an der Grenze zu Senegal

Mittwoch, 26 April 2006

Bissau (Fidesdienst) - Die Caritas hilft in Guinea Bissau rund 30.000 Menschen in den Städten Varela und Suzana im Norden des Landes, wo es entlang der Grenze zu Senegal zu Gefechten kam, die diese Orte vom Rest des Landes abschnitten.
In den vergangnen Wochen hatten die Streitkräfte des Landes in Sao Domingos, wo Rebellen aus der benachbarten senegalesischen Region Casamance auf der Flucht vor senegalesischen Soldaten die Grenze überschritten hatten, mehrere militärische Operationen durchgeführt. Militäreinheiten hatten dabei an der Grenze zwischen den beiden Ländern Antipersonenminen platziert.
Rund 11.000 Menschen suchten auf der Flucht aus der Umgebung von Sao Domingos Zuflucht in Suzana und Varela. Zusammen mit den rund 21.000 Einwohnern dieser Orte waren diese Menschen in einem Gebiet zwischen der senegalesischen Grenze im Norden, den Gefechten und Personenminen im Osten und einem Fluss im Süden eingeschlossen-
„Die Menschen fühlen sich vollkommen vernachlässigt, denn kein Vertreter der örtlichen oder staatlichen Behörden erklärte den Einwohnern die Ereignisse oder unternahm etwas zum Schutz der Zivilisten“, so der Salesianerpater Jose Fumagalli, der die katholische Mission in Suzana leitet.
„Die Vertriebenen kamen bei einheimischen Familien unter, doch die Lebensmittelvorräte und Medikamente sind fast vollkommen aufgebraucht“, so der Missionar. „Die Menschen möchten die Region wieder verlassen, doch wir wissen, dass es auf dem Weg Minen gibt, auch wenn die Verkehrsverbindungen nicht offiziell gesperrt wurden“.
Caritas Guinea Bissau gab unterdessen bekannt, dass 8.500 Menschen mit Hilfsmitteln versorgt wurden, darunter Lebensmittel, Kleider, Medikamente, Matratzen, Hygieneartikeln und Küchengeräten. Die Hilfsmittel wurden an Bord von Kanus auf dem Wasserweg zu den betroffenen Menschen gebracht.
Die Caritas plant auch die Bereitstellung von Transportmitteln für den Transport der einheimischen Produkte zu den Märkten des Landes, damit ein Zusammenbruch der Wirtschaft verhindert werden kann.
„Die Menschen leben bereits unterhalb der Armutsgrenze und müssen die eigenen Produkte verkaufen, um sich das eigene Überleben zu sichern“, so Pater Fumagalli.
Ende der vergangenen Woche gab die Armee des Landes bekannt, man habe die senegalesischen Rebellen unter Leitung von Salif Sadio aus dem Land vertrieben. Salif Sadio leitet eine Rebellenbewegung, die sich von der Bewegung der Demokratischen Kräfte in Casamance (MFDC) trennte, die seit 1982 in der senegalesischen Region zwischen Gambia und Guinea Bissau um die Unabhängigkeit kämpft.
Trotz eines Friedensabkommens zwischen der senegalesischen Regierung und den Anführern der MFDC gibt es in der Region weiterhin Banden, die sich von der offiziellen Unabhängigkeitsbewegung abspalteten und weiterhin für Instabilität sorgen. (LM) (Fidesdienst, 26/04/2006 - 39 Zeilen, 404 Worte)


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