ASIEN/VIETNAM - Kein einziger Todesfall seit Beginn der Corona-Epidemie: Öffentliche Gottesdienste dürfen wieder gefeiert werden

Dienstag, 28 April 2020 coronavirus   messe   eucharistie   bischofskonferenzen   ortskirchen   katholische kirche  

Hanoi (Fides) – Angesichts des hervorragenden Managements der Corona-Krise und der dadruch nur begrenzten Verbreitung der Krankheit konnten katholische Gemeinden in Vietnam die Feier öffentlicher Gottesdienste bereits wieder aufnehmen. Bischof Alphonse Nguyên Huu Longvon von Vinh, erlaubte die Feier von Gottesdiensten, "um den spirituellen Bedürfnissen der Katholiken und dem starken Wunsch nach der Eucharistie gerecht zu werden". Bisher waren die Gottesdienste nur online gefeiert wordewn, aber seit dem 25. April, erklärte der Prälat, für drei Diözesen in Vietnam (Vinh, Ha Tinh und My Tho) eine Art "halbnormalem" Zustand, nachdem auch die Regierung die Anti-Corona-Maßnahmen gelockert hatte. Der Bischof von Vinh (mit etwa 290.000 Gläubigen) bat die Priester jedoch kurze Messen zu feiern, mit einer kleinen Präsenz von Gläubigen und unter Achtung der sozialen Distanz und die Feier von Gottesdiensten auf zwei Messen an Wochentagen und vier an Sonntagen zu beschränken.
 Die von den Vertretern der Kirche getroffene Entscheidung, die den katholischen Gläubigen in Vietnam Hoffnung macht, war möglich, weil in Vietnam in den letzten zehn Tagen keine Zunahme von Coronavirus-Fällen zu verzeichnen war, mit Ausnahme von zwei jungen Studenten, die aus Japan zurückgekehrt waren. Sie waren positiv getestet worden und wurden sofort isoliert. Eines der südostasiatischen Länder mit einer Grenze zu China - und damit viel näher als andere am ursprünglichen Epizentrum der Weltpandemie - kann daher ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis vorweisen: Vietnam registriert landesweit eine Gesamtzahl von 270 infizierter Patienten mit eine fast gleichwertigen Anzahl genesenen Personen und vor allem keinem einzigen Todesfall. Es gehört zu den wenigen Ländern der Welt, die ein solches Ergebnis erzielen konnten, obwohl es zu den ersten gehört, in denen das Virus festgestellt wurd, das sich seit dem 23. Januar über die chinesischen Grenzen hinaus verbreitete. Derzeit befinden sich fast 70.000 Menschen in Quarantäne und über 350 sind in speziellen Gesundheitseinrichtungen untergebracht.
Das dicht besiedelte asiatische Land hat sehr früh Sperrmaßnahmen ergriffen, die die Ausbreitung von Covid-19 verhindert haben: Infketionsherde führten zur vollständigen Schließung ganzer Gebiete oder Dörfer geführt. Diesem Modell des "kontrollierten Managements", das auch dem starken Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen gegenüber der gesamten Gemeinschaft zuzuschreiben ist, folgten dann auch andere Länder in der Region.
In Vietnam gibt es über 6,3 Millionen und 300.000, etwa 7% der Bevölkerung mit insgesamt 95 Millionen Einwohnern.
(MG-PA) (Fides 28/4/2020)


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