OZEANIEN/SALOMONEN - Ordensleute und Erzbischof von Honiara rufen zur Versöhnung auf. Die Kirche hilft den Opfern der Gewalt nach den Unruhen der vergangenen Woche

Mittwoch, 26 April 2006

Honiara (Fidesdienst) - Zu Frieden und Versöhnung rufen mit Nachdruck die Religionsführer auf den Salomonen auf, wo in den vergangenen Tagen Unruhen das Land erschütterten. Sie verurteilen dabei jede Form der Gewalt und betonten, dass das Land Harmonie braucht und der soziale Konflikt um jeden Preis verhindert werden muss. Der Aufruf zum Frieden und zur Vergebung wurde auch von Erzbischof Adrian Smith von Honiara bei einer Messe in der Kirche vom Heiligen Kreuz betont, der erklärte: „Die Einwohner von Honiara müssen sich bei den chinesischen Staatsbürgern für die ihnen zugefügten Schäden entschuldigen und eine Botschaft des Frieden zu ihnen bringen.“
Erzbischof Smith betonte in diesem Zusammenhang, er bete für das Land und mache sich Sorgen um die Zukunft der Salomonen. Alle Pfarreien und katholischen Verbände forderte er auf, sich nicht von kriminellen Gruppen beeinflussen zu lassen, die das Land erneut in eine Krise und in den Konflikt stürzen wollen. Der Erzbischof verurteilte dabei die Plünderungen und betonte, dass sie das Ergebnis einer emotionellen Reaktion seien, die unter der Mehrheit der Bevölkerung keine Zustimmung finden.
Auf dem Archipel hat sich die Situation unterdessen wieder beruhigt. Doch die Situation bleibt weiterhin angespannt: zahlreiche Bürgerinitiativen fordern den Rücktritt des neuen Premierministers und planen eine Volkspetition.
Unterdessen hilft die Ortskirche in Zusammenarbeit mit Caritas Australien den Opfern der Gewalt, deren Wohnungen oder Geschäfte bei den Unruhen in Honiara am 19. und 20. April zerstört wurden.
Nach Angeben von Adam Elliot von Caritas Australien versorgen Katholiken vor Ort die Betroffenen mit Lebensmitteln, Zelten und Unterkünften. Die Erzdiözese Honiara schuf unterdessen eine Sonderkommission zur Prüfung der Lage und zur Feststellung der Bedürfnisse, damit weitere Initiativen geplant werden können. Zu den Unruhen war es gekommen, nachdem das neue Parlament Snyder Rini, zum neuen Premierminister wählte, der Verbindungen zur vorherigen Regierung unterhält, die der Korruption und der Verschwendung staatlicher Gelder beschuldigt wird.
Die Unruhen wurden von den Sicherheitskräften des Landes beendet, die unterdessen weiterhin die Regierungsgebäude bewachen. Australien und Neuseeland verstärkten unterdessen die eigenen Militärkontingente auf den Salomonen (derzeit sind über 350 Soldaten stationiert), um die Sicherheit im Land zu gewährleisten. Bei der Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung kamen auch Soldaten zum Einsatz: die meisten öffentlichen Dienstleistungen konnten damit ihre Tätigkeit wenn auch in beschränktem Maß wieder aufnehmen. (PA) (Fidesdienst, 26/04/2006 - 37 Zeilen, 391 Worte)


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