ASIEN/HEILIGES LAND - Orthodoxe Osterriten in Zeiten von Covid-19: Zur Zeremonie des “Heiliges Feuers“ in der Grabeskirche nur zehn Personen zugelassen

Samstag, 18 April 2020 mittlerer osten   ostkirchen   orthodoxie   ostern   coronavirus   heilige stätten  

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Jerusalem (Fides) - Das Verbot der israelischen Regierung religiöse Feiern und Versammlungen abzuhalten, um die Ausbreitung der Epidemie einzudämmen, wirkt sich auch auf die Riten der Karwoche der Ostkirchen aus, die das Osterfest der Auferstehung am morgigen Sonntag, den 19. April feiern. Trotzdem haben die israelischen Behörden erlaubt, dass die Zeremonie des "Heiligen Feuers" in der Grabesbasilika stattfinden darf, wenn auch in ungewöhnlicher Form. Die Zeremonie findet am Vorabend des Osterfestes statt und wird von den Gemeinden der orthodoxen Kirchen und der alten Ostkirchen in aller Welt freudig erwartet.
 Normalerweise versammeln sich am Vorabend des Osterfestes Tausende orthodoxer Christen in der Basilika, die an dem Ort errichtet wurde, an dem nach der Überlieferung Jesus Christus begraben und auferstanden war, um am Ritus vor Ostern teilzunehmen: dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, der sich seinen Weg durch die Menge bahnte betritt die “Aedicola”, die neu restaurierte wurde, die im Inneren des Heiligtums die Überreste einer Höhle enthält, die spätestens seit dem vierten Jahrhundert nach Christus als Grab Jesu verehrt wurde. Dort betet allein das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche in Jerusalem und hält dabei eine Lampe, deren Feuer das ganze Jahr über brennt und vor dem Ritus gelöscht wurde, um dann mit der neuen Flamme herauszutreten, die gemäß der Tradition durch das vom Himmel herabgestiegene "Heilige Feuer" wieder entzündet wurde. Die Gläubigen entzünden dann ihre eigenen Kerzen an der Flamme der vom Patriarchen getragenen Lampe und auf dem Luftweg werden solche Flammen auh an die Gemeinden der orthodoxen und östlichen Kirchen auf der ganzen Welt gesendet.
In diesem Jahr dürfen die Gläubigen nach den Anweisungen der israelischen Regierung nicht an der Zeremonie des Heiligen Feuers teilnehmen. Nur zehn Personen sind am Samstag, dem 18. April, um 13 Uhr (Ortszeit) zum Ritual in der Grabesbasilika zugelassen: der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos, der armenisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Nuhran Manougian, der koptisch-orthodoxe Bischof von Jerusalem Anba Antonius und der Erzbischof Gabriel Dahho, syrisch-orthodoxer Patriarchalvikar für die Heilige Stadt, zusammen mit vier Assistenten und zwei israelischen Polizisten. Nach der Zeremonie werden die Flammen des "Heiligen Feuers" mit der Eskorte der israelischen Sicherheitskräfte zum Flughafen Ben Gurion gebracht, um auf 10 leere Flugzeuge nach Russland, Ukraine, Griechenland, Georgien, Zypern, Rumänien und Moldawien, Weißrussland, Polen und Kasachstan verladen zu werden .
 (GV) ( Fides 18/4/2020)




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