ASIEN/IRAK - Vier Mitarbeiter der Organisation “SOS Chrétiens d’Orient” freigelassen: Sie waren am 20. Januar in Bagdad entführt worden

Freitag, 27 März 2020 mittlerer osten   ostkirchen   entführungen   krisengebiete  

soschretiensdorient.fr

Bagdad (Fides) – Die vier Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisation “SOS Chrétiens d'Orient” (drei Franzosen und ein Iraker), die am 20. Januar in Bagdad entführt wurden, wurden freigelassen. Dies teilte die französische Regierung am Abend des gestrigen 26. März mit. Der französische Emmanuel Macron, begrüße die Freilasung „unserer drei Landsleute Antoine Brochon, Julien Dittmar, Alexandre Goodarzy und des irakischen Tariq Mattoka, alle Mitarbeiter der NGO SOS Chrétiens d 'Orient'“ ist in dem vom Elysée-Palast veröffentlichten Text zu lesen. In der offiziellen Erklärung wird betont, dass "Frankreich alle Anstrengungen unternommen hat, um dieses Ergebnis zu erzielen". Der Dank des französischen Präsidenten gelte auch den irakischen Behörden "für ihre Zusammenarbeit".
 Auch die Organisation „SOS Chrétiens d'Orient Association” dankte bei der Bekanntgabe der Freilassung den französischen und irakischen Behörden und allen Gläubigen, "für die unglaubliche Initiativen der Gebete und der Solidarität".
Die offiziellen Erklärungen des Elysée und der Organisation selbst enthalten weder Angaben zu den Entführern noch zum Hergang der Tat und zu der Art und Weise der Freilassung.
Die vier Mitarbeiter des Hilfswerks hatten sich in Bagdad aufgehalten, um ihre persönlichen Visa zu erneuern und um einige bürokratische Formalitäten bezüglich der Registrierung ihrer Organisation und ihrer Aktivitäten bei den zuständigen irakischen Ämtern abzuwickeln.(vgl. Fides 27/01/2020). Die Namen der vier Entführten wurden aus Sicherheitsgründen damals nicht bekannt gegeben. Wie „SOS Chrétiens d'Orient“ am 24. Januar in den sozialen Medien mitteilte, soll der Kontakt mit den eigenen Mitarbeitern, seit dem vorherigen Dienstag abgebrochen sein. Man habe das Verschwinden bei den zuständigen französischen und irakischen Behörden gemeldet. Die französische NGO betonte, dass die vier vermissten Angestellten erfahrene Menschen und bei guter Gesundheit seien und über gute Kenntnisse über die Krisenbereiche, in denen sie tätig warren seien, wo sie stets unter Einhaltung der Sicherheitsstandards aktiv gewesen seien.
Der Verein „SOS Chrétiens d’Orient“ hat seinen Hauptsitz in Paris und will nach eigenen Angaben Gemeinden der christlichen Ostkirchen unter anderem durch die Finanzierung von Sozial- und Bildungsprojekten unterstützen. Gegenwärtig ist die Organisation mit "ständigen Missionen" in Syrien, im Irak, im Libanon und in Ägypten präsent. Gegründet wurde der Verein 2013 Charles de Meyer (ehemaliger Assistent des französischen Abgeordneten Jacques Bompard) und Benjamin Blanchard, ehemals Mitarbeiter der Europaabgeordneten der Front National, Marie-Christine Arnautu. Der Leiter der Projekte der Organisation, François-Xavier Gicquel, war ebenfalls langjähriges Mitglied der Front National. Nach Angaben der Tageszeitung „Le Figaro étudiant“ aus dem Jahr 2019 hat der Verband seit Beginn seiner Tätigkeit rund 1500 Mitarbeiter und Freiwillige entsandt, um ihre Projekte im Nahen Osten durchzuführen und wird vom französischen Verteidigungsministerium als „Partnerorganisation“ anerkannt.
Die französische Regierung hatte am Mittwoch, dem 25. März, den Abzug ihrer Soldaten aus dem Irak angekündigt, wo mehrere hundert französische Soldaten an der Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte im Rahmen der Operationen der von den USA geführten internationalen anti-dschihadistischen Koalition beteiligt waren. Die französischen Behörden hatten den Abzug französischer Soldaten aus dem Irak mit der Notwendigkeit motiviert, derzeit alle Ressourcen und Energien auf die die Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie zu konzentrieren.
(GV) (Fides 27/3/2020).


Teilen: