AMERIKA/HAITI - Corona-Pandemie: Der Generalobere der Redemptoristen befürchtet "Katastrophe"

Freitag, 27 März 2020 coronavirus   hunger   armut   missionare   krisengebiete  

Oxfam-ips

Port au Prince (Fides) – "Es reicht zu sehen, was auf der Straße passiert, um sich auszumahlen, wie katastrophal es sein wird, dort wo die Bevölkerung von Tag zu Tag lebt und nicht einmal über die grundlegenden Instrumente verfügt, um diesem Virus zu begegnen", so der in Haiti lebende Regionalobere der Redemptoristen, Pater Renold Antoine CSsR, zur Lage in einem der ärmsten Länder der Welt.
"Das Böse, das niemand wollte, ist ins Land gekommen (Covid-19). Der Staat hat bisher bereits acht Personen positiv getestet. Seit dem 19. März hat der Präsident landesweit einen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Gleichzeitig mussten auch wir einige Entscheidungen treffen, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Eine davon ist die Schließung der Kirchen bis auf Weiteres. Priester feiern den Gottesdienst ohne Gläubige und übertragen Gottesdienste live über soziale Netzwerke", so Pater Renold weiter in seinem Bericht, in dem er die bereits dramatische Realität des Landes vor den ersten Ansteckungen mit dem Coronavirus beschreibt.
"Man muss sich nur bewusst machen, wie das Leben der Bevölkerung jeden Tag auf der Straße verläuft. Es gibt nirgendwo sauberes Wasser, um die Hände nach Bedarf zu waschen, es gibt keinen Strom in den Häusern und es gibt nicht einmal Krankenhäuser. Viele Menschen leben auf der Straße und können ganz einfach nich zuhause bleiben. Als Redemptoristen bieten wir nicht nur spirituelle, sondern auch materiell Hilfe an, indem wir an einigen Stellen Wassertanks aufstellen, damit die Menschen zumindest ihre Hände waschen können. Wir teilen auch Essen mit den Ärmsten", fährt Pater Renold fort.
Abschließend bittet der Missionar um das Gebet für die Missionare und für die Schwächsten: "Möge der Herr dem Land und seinen Menschen gnädig sein, weil wir keine Gesundheitsinfrastruktur haben, um eine solche Krise zu begegnen bewältigen!"
(CE) (Fides, 27/03/2020)


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