ASIEN/SRI LANKA - Caritas begleitet Traumabewältigung nach Bürgerkrieg

Samstag, 22 Februar 2020 schule   studenten   kriege   caritas  

Colombo (Fides) – Mit Blick auf den besonderen sozialen Kontext in Sri Lanka nach 25 Jahren Bürgerkrieg bringt Caritas Sri Lanka das Projekt “Emotive Alphabetisierung” auf den Weg, das besonders jungen Menschen und Schülern helfen soll, mit ihren Emotionen auf angemessene und konstruktive Weise umzugehen und positive zwischenmenschliche Beziehungen mit anderen Menschen in der Gesellschaft, auch unterschiedlicher Kultur, ethnischer Zugehörigkeit und Religion aufzubauen. Entsprechende Seminare und Arbeitsgruppen sollen an 12 ausgewählte Schulen in sechs Diözesen angeboten werden. Ziel dieses Projekts ist es, das Wohlbefinden und die Resilienz der Schüler zu steigern, indem sie sich ihrer Emotionen bewusst werden. Dies, so heißt es in einer Erklärung des kirchlichen Hilfswerks, werde auch nützlich sein, um Selbstverletzungen und andere posttraumatische Verhaltensweisen zu verhindern, die in einigen Fällen bis zu Selbstmordversuchen junger Menschen gehen können. Lehrer sollen im Rahmen dieses Programms verstehen, wie sie Anzeichen von Leiden bei Kindern erkennen können.
Im Vorfeld ließ Caritas Sri Lanka singhalesische und tamilische Mediatoren ausgebildet, die die verschiedenen Schulen besuchen werden. Die Mitarbeiter aus Jaffna, Mannar und Trincomalee arbeiten mit Unterstützung des bekannten Psychiaters Dr. Sivathas Sivasubramanium. "Das Programm wird in Kürze an 12 Schulen beginnen. Kinder werden lernen, sich besser zu fühlen, und psychologische Hilfe und Begleitung wird den sozialen Zusammenhalt fördern", so Sivasubramanium.
Das Programm für „emotionale Alphabetisierung“ ist besonders wichtig für Kinder und Jugendliche, die in der Vergangenheit nach dem blutigen Bürgerkrieg in Sri Lanka, der 1983 begann und 26 Jahre dauerte, stark gelitten haben. Der Krieg, der rund 100.000 Opfer forderte, wurde aufgrund von ethnischen Konflikten zwischen den tamilischen Rebellen und der singhalesischen Mehrheitsregierung geführt. Die beiden Volksgruppen wurden auch durch einen religiösen Faktor getrennt: bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 22 Millionen Einwohnern sind 75% Singhalesen und buddhistischer Religion und 11% Tamilen und hinduistischer Religion.
(SD-PA) (Fides 22/2/2020)


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