EUROPA/ITALIA - Comboni Missionare bemühen sich um Erneuerung im Zeichen des Paradigmenwechsels

Samstag, 22 Februar 2020 evangelisierung   missionsinstitute  

Rom (Fides) - „Wir haben verstanden, dass die Mission in dem epochalen Wandel, den wir erleben, aufgerufen ist, ein neues Paradigma anzunehmen, um ihren Auftrag in einer Zeit fortzusetzen, die starke Diskontinuitäten mit der Vergangenheit aufweist. Ein wichtiger Aspekt dieses neuen Paradigmas ist der Ansatz, der als „Amt“ definiert werden kann - unter Verwendung des Begriffs mit kirchlicher Bedeutung", so der Comboni-Missionar, Bruder Alberto Parise. Der Auftrag der Comboni-Brüdere (die der Mission, aber nicht als Priester geweiht sind) habe sich im Laufe der Geschichte des Instituts mit der Entwicklung der Mission in den letzten 150 Jahren geändert. Zur Zeiten des Ordensgründers Comboni waren die "Brüder" des Ordens so zahlreich wie die Priester und spielten eine Vorreiterrolle bei der Gründung der Missionen: Sie waren die sogenannten "Missionshandwerker". Heute wird ihre Arbeit in den sogenannten "Missionsteams" organisiert, die sich aus verschiedenen Missionaren zusammensetzen, die mit ihren jeweils spezifischen Fähigkeiten und persönlichen Begabungen im Zeichen der Brüderlichkeit, in der pastoralen und sozialen Arbeit zusammenarbeiten. Es handle sich bei diesen Teams um authentische "Bruderschaften von missionarischen Jüngern", so Bruder Alberto, die in Zusammenarbeit mit den Ortskirchen und mit der Zivilgesellschaft für einen sozialen Wandel zusammenarbeiten, der von den Werten des Königreichs inspiriert ist.
In diesem Sinne bekräftigt Bruder Parise im Hinblick auf den Prozess der Erneuerung, den die Ordensfamilie der Comboni Missionare beim letzten Generalkapitel 2015 auf den Weg gebracht hat: "Die Lehre von Papst Franziskus besteht auf der Vision einem „Amtsverständnis“ der Kirche, das brüderlich, synodal, kooperativ ist und von dervFreude des Evangeliums durch Verkündigung, Lebensstil und mit dem Gottesdienst zeugt“, so Bruder Alberto. Mit dieser erneuerten Vision, fährt er fort, möchten wir für das Jahr 2020 eine Reflexion zum Thema „Amtsverständnis“ vorschlagen, deren Ansatz von der Erfahrung, ihrem transformativen Potenzial und ihren Kritikpunkten ausgeht, um neue Vorgehensweisen zu identifizieren. "Aber was bedeutet ein solcher Ansatz für die Mission? Mit Amtsverständnis, so der Ordensmann, „meinen wir die missionarische Verantwortung aller Getauften, ausnahmslos das Reich der Liebe und Gerechtigkeit zu verkünden, das von der Person und dem Ereignis Jesu Christi unter uns errichtet wurde. Sogar Daniele Comboni, unser Gründer, schlug nicht einfach eine Organisationsstrategie vor, sondern eine Art, eine kirchliche Reife zu fördern, die das Evangelium lebt, verkündet und bezeugt."
Die "Erfahrungen des Amtes" sind in Grenzsituationen oder unter ausgegrenzten Gruppen konkreter: "Zum Beispiel in den städtischen Vororten oder in den großen Slums in Afrika“, so der Missionar weiter, „oder unter der Bevölkerung von halbnomadischen Hirten in Zentralasien, wo unsere Brüder und Schwestern in Zusammenarbeit mit den Laien im selben pastoralen Projekt zusammenwirken". „Wir fühlen uns berufen, unsere Präsenz als Gemeinschaft neu zu entwickeln“, unterstreicht Bruder Alberto, „im Einklang mit den Prioritäten, die wir für jeden Kontinent festgelegt haben wollen spezifische pastorale oder sektorale Prioritäten in diesen Bereichen entwickeln und dies mit einem synodalen Ansatz zu tun, der die Ortskirche und die Zivilgesellschaft miteinbezieht".
Im Rahmen eines bevorstehenden Studienjahres ist auch ein Forum über den Dienst im sozialen Bereich, das vom 18. bis 22. Juli 2020 in Rom stattfinden wird: „Dieses besondere Ereignis“, berichtet Bruder Parise, „ist Teil eines umfassenden Weges, den wir als Comboni-Familie verfolgen und der auch alle Erfahrungen des Sozialdienstes der Ordensfamilie der Comboni Missionare abbildet. Ziel ist es, eine gemeinsame Vision und Sprache zu entwickeln, Bewegungen des Wandels der sozialen Realität im Zeichen des Evangeliums zu vernetzen und auf den Weg zu bringen".
(ES) (Fides 22/2/2020)


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