ASIEN/LIBANON - Maronitischer Patriarch: Trumps “Plan” für das Heilige Land ein “Zeichen von Krieg und Hass”

Freitag, 31 Januar 2020 mittlerer osten   ostkirchen   krisengebiete   geopolitik  

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Bkerkè (Fides) - Die von US-Präsident Donald Trump ins Leben gerufene und als "Plan des Jahrhunderts" vorgestellte "Lösung" des israelisch-palästinensischen Konflikts sei in Wirklichkeit ein "Zeichen von Hass, Krieg und Unterdrückung", das das Heilige Land, in dem Jesus Christus geboren wurde „zu zerstören droht“. Dies betont der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Boutros Rai am Donnerstagabend, dem 30. Januar, am Rande des Rosenkranzes für den Frieden, der seit letzten Oktober jeweils um fünf Uhr nachmittags in der Kirche des maronitischen Patriarchats von Berkè stattfindet. Der Primas der maronitischen Kirche lud alle ein, für das Heilige Land zu beten, "wo der Erlöser Jesus Christus geboren wurde, wo die Allerheiligste Dreifaltigkeit offenbart wurde, wo sich der Plan der Erlösung erfüllt hat, die Kirche gegründet wurde und von wo aus das Heilige Evangelium der ganzen Welt verkündet wurde". Man dürfe nicht akzeptieren, so der Patriarch, "dass dieses Land in Brand gesteckt und zerstört wird, "weil eine Person, die beschlossen hat, die ganze Geschichte zu ignorieren". Im Heiligen Land - fügte der maronitische Kardinal hinzu - koexistieren Juden, Christen und Muslime, "wie Gott es gewollt hat. Und dieses Land kann eine solche politische Entscheidung der Regierung oder des Präsidenten der Vereinigten Staaten nicht ertragen". Der Patriarch beendete seine Überlegungen mit der Bitte, Gott möge den Völkern neue, möglichen Leiden ersparen, die "durch dieses vom US-Präsidenten gewünschten Plan" verursacht werden, und erinnerte daran, dass es keinen Frieden geben kann, so lange Ungerechtigkeit und Arroganz vorherrschen.
Der von Trump auf den Weg gebrachte „Peace for Prosperity“-Plan war in den USA bereits von verschiedenen kirchlichen Realitäten und Organe kritisiert worden, darunter die Patriarchen und Oberhäuptern der Kirchen Jerusalems, der Lutherischen Weltbund und die Versammlung der katholischen Bischöfe des Heiligen Landes, der Ökumenischen Rat der Kirchen und die Konferenz der katholischen Bischöfe von England und Wales.
(GV) (Fides 31/1/2020)


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