Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke seit 1927
Vatikanstadt (Fides) – "Der der Bibel gewidmete Tag soll nicht „einmal im Jahr“, sondern einmal für das ganze Jahr stattfinden. Wir verspüren nämlich die dringende Notwendigkeit, uns mit der Heiligen Schrift und dem Auferstandenen eng vertraut zu machen, der nie aufhört, das Wort und das Brot in der Gemeinschaft der Gläubigen zu brechen“, wünscht Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben „Aperuit Illis“ (Nr. 8), mit der der Papst den „Sonntag des Wortes Gottes“ eingeführt hat, der jeweils am dritten Sonntag im Jahreskreis und dieses Jahr am 26. Januar gefeiert wird. Der Einladung des Apostolischen Schreibens des Papstes folgen zahlreiche Diözesen und Pfarreien in aller Welt mit dementsprechenden Initiativen, von denen hier nur einige genannt werden sollen.
Anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung der Katholischen Bibelföderation im April 2019 und des 1600. Todestag des großen Bibelübersetzers und Heiligen Hieronymus im Jahr 2020 rief die Föderation, ein "Jahr des Wortes Gottes " aus, das vom ersten Adventssonntag (1. Dezember 2019) bis zum Fest des heiligen Hieronymus (30. September 2020) begangen wird. Während dieses Jahres sind die Bischöfe und Institutionen, die in den verschiedenen Ländern für die Bibelpastoral verantwortlich sind, eingeladen, ihre Bemühungen zu erneuern, um das Wort Gottes zunehmend in das Zentrum des Lebens und der Sendung der Kirche zu stellen.
In Lateinamerika wird der Monat September seit langem als "Monat der Bibel" mit verschiedene Initiativen in allen Ländern auf allen Ebenen gefeiert, um das Lesen und Kennenlernen der Heiligen Schriften und ihre Auswirkungen auf das Leben der Christen zu fördern. Dieser Monat wurde als Monat der Bibel gewählt, weil an dessen Ende, am 30. September das Fest des heiligen Hieronymus gefeiert wird, der in verschiedenen Ländern des Kontinents auch als "Tag der Bibel" gefeiert wird.
In Argentinien hat die bischöfliche Bibelkommission Arbeitsmaterialien zum Sonntags des Wortes Gottes ausgearbeitet, in denen darauf hingewiesen wird, dass die Feier nicht den eines traditionellen "Bibelonntag" ersetzt der seit 1961 am 30. September gefeiert wird: „Der Sonntag des Wortes Gottes und der Bibelsonntag ergänzen und bereichern sich gegenseitig und regen uns in der missionarischen Nachfolge Jesu Christi an, die wir jedes Mal erkennen, wenn wir uns der Heiligen Schrift mit Demut nähern und diese sich uns als vollständiges Wort Gottes offenbart“.
Die Bischöfe von Paraguay haben 2020 auf Einladung der Katholischen Bibelföderation zum Jahr des Wortes Gottes und "Zeit der Gnade" erklärt. In ihrer Botschaft an die Gläubigen schreiben sie: „Wir ermutigen alle Menschen, alle Pfarreien und Kapellen, alle Gruppen, Bewegungen und Familien, die Bibel aufzuschlagen und einige Passagen des Wortes Gottes gemeinsam zu lesen und sich darüber auszutauschen was der Heilige Geist in ihnen bewirkt. Auf diese Weise wird die Lectio Divina unser Herz entflammen und eine Quelle des christlichen Lebens und Engagements sein. Möge jede Familie eine Bibel haben! Möge das Wort Gottes jeden Tag überall erschallen! Möge es allen verkündet werden! "
Die Tradition, den Monat September der Bibel zu widmen gibt es auch in Afrika. In Malawi waren die Gläubigen der acht Diözesen des Landes im September eingeladen, jeden Tag eine Passage aus dem Wort Gottes zu lesen, um den katholischen Glauben besser kennenzulernen und als Verkünder und Zeugen auftreten zu können. Am Kindermissionstag waren am 11. Januar auch die Kinder der Erzdiözese Lilongwe aufgerufen, die Bibel zu lesen, mit der Bibel zu beten und das Wort Gottes in ihrem täglichen Leben weiterzugeben. In diesem Sinne lautete das Thema des Kindermissionstags: "Kinder sind getauft und gesandt, das Wort Gottes zu verkünden".
Auch in der Demokratischen Republik Kongo ist der September der Monat der Bibel und im Rahmen verschiedener Aktivitäten soll die Heilige Schrift in den Mittelpunkt des christlichen Glaubens gestellt werden. Unter den geförderten Initiativen: eine Bibel für jede Familie; Bibellektüre in der Familien und als Einzelperson; Sendungen zu biblischen Themen in den Medien; Bibelkurse in Pfarreien; Treffen für Jugendliche, Mütter, Erwachsene und Leiter der kirchlichen Basisgemeinden, zur Organisation der Bibellektüre im jeweiligen Umfeld und zur Sensibilisierung für das bei den Gottesdiensten verkündete Evangelium.
Das Thema des im letzten Dezember in Bangladesch gefeierten Bibeltages lautete ""Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Wege" und dies ist auch das Leitmotiv für die Evangelisierung der Kirche in Bangladesch für 2020 sein. Erzbischof James Romen Boiragi von Khulna, der die Kommission für Katechese und Bibelapostolat: "Auch im neuen Jahr bitten wir die Katholiken von Bangladesch, sich ihrer Verantwortung als Getaufte bewusst zu werden und diese zu vertiefen, denn sie sind gesandt, um die Frohbotschaft gemäß der Bibel zu verkünden. Möge die Bibel unser Licht sein und unser Leben göttlich machen: dafür bete ich“. Die Kommission will das Bibelapostolat in allen Diözesen und ist für die Verbreitung von katechetischem Material in den jeweiligen Landessprachen und die Ausbildung von Katecheten und Religionslehrern zuständig.
Auf den Philippinen erklärte Präsident Duterte mit dem Dekret 124 vom 5. Januar 2017 den Monat Januar eines jeden Jahres zum "nationalen Bibelmonat", der in der letzten Januarwoche mit der "nationalen Bibelwoche" seinen Höhepunkt hat. In diesem Monat seien alle Filipinos, einschließlich derer, die in Regierungsbüros arbeiten zur Bibellektüre und zum Bibelstudium aufgefordert, so der Weihbischof von Manila, Broderick Pabillo. Die Regierung erkenne damit "den religiösen Charakter des philippinischen Volkes und den großen Einfluss der Religion auf die menschliche Gesellschaft" an, so der Weibischof. Auf den Philippinen wird seit den 1970er Jahren jeweils am letzten Sonntag im Januar der "Sonntag der Bibel" gefeiert, um die Bedeutung des Wortes Gottes für das Leben und den Dienst der Kirche unter den philippinischen Katholiken zu fördern und das Bibelapostolat zu unterstützen.
(SL) (Fides 25/1/2020)
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