VATIKAN - Kardinal Filoni: "Die Bildungsarbeit von Propaganda Fide ist wesentlich für die jungen Kirchen“

Samstag, 11 Januar 2020 kongregation für die evangelisierung der völker   päpstliche missionswerke   bildung   seminaristen  

Vatikanstadt (Fides) - "Mit Hilfe der Päpstlichen Missionswerke vergibt die Kongregation für die Evangelisierung der Völker jedes Jahr rund 500 Stipendien für Seminaristen, Priester und Ordensleute aus Missionsgebieten und junge Kirchen, die von der Kongregation verwaltet werden. Dieses umfassende und solide Engagement in der Bildungsarbeit, entspricht den Erfordernissen und Bedürfnissen der Ortskirchen in Afrika, Asien und Lateinamerika", so Kardinal Fernando Filoni, der von Papst Franziskus Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab von Jerusalem ernannt wurde und emeritierter Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker ist. Beim alljährlichen Festes des „Collegio Urbano“ der Kongregation erinnerte der Kardinal daran, dass "die Kongregation ein Netzwerk von Kollegien in Rom und Castel Gandolfo verwaltet und wirtschaftlich unterstützt, die im Dienst der missionarischen Tätigkeit der jungen Kirchen und für die deren menschliche, geistige, kulturelle und theologische Qualifikation stehen".
Dieses Netzwerk umfasst heute das "Collegio Urbano de Propaganda Fide" für Seminaristen (mit ca. 160 Plätzen); das Päpstliche Apostel-Petrus-Kolleg für Priester (mit 180 Plätzen); das Päpstliche Kollegium des heiligen Apostels Paulus für Priester (190 Plätze) und das Päpstliche Kolleg „Mater Ecclesiae“ für Ordensfrauen in Castel Gandolfo (120 Plätze) sowie das Missionskolleg „San Giuseppe“ für Ausbilder und Lehrkräfte (für etwa 25 Plätze), das in Zusammenarbeit mit der Päpstlichen Universität Urbaniana im Laufe des Jahres halbjährliche Fortbildungskurse für leitende Ausbilder (Rektoren und Vizerektoren) und ständige Dozenten der Institute und Priesterseminare in den Missionsgebieten anbietet.
"Viele Bischöfe in den Territorien bitten darum, ihre Seminaristen und Diözesanpriester zum Studium in diese Colleges entsenden zu dürfen", betont Kardinal Filoni.
Bei der Feier des „Collegio Urbano“ am 9. Januar, stand Kardinal Filoni einer heiligen Messe mit den Studenten vor und erinnerte diese in seiner Predigt daran, dass "der Weg, den beschreiten muss, oft schwierig und oft holprig für ist. Als Studenten, die studieren und sich geistig und intellektuell fortbilden, müsst ihr euch großzügig und konstant engagieren. Aber all dies wäre nutzlos, wenn es zu nichts führen würde, wenn es kein Ziel hätte: Das erste Ziel ist immer, Gott an den Vorrang zu geben."
Der Kardinal riet den Studenten, "an drei Gaben zu denken, die sie wie die Heiligen Drei Könige dem Herrn anbieten sollten: das Gold ihres Lebens und dessen, was wir haben; denn unser Leben ist in der Tat Gold, das Kostbarste, was wir haben; der Weihrauch unseres Gebetes, das täglich zu Gott aufsteigt und die Myrrhe, die unserem Leiden entspricht: die Wurzel des Wortes Myrrhe ist "murr" und bedeutet "bitter" und wird von einer Pflanze freigesetzt, wenn sie verletzt ist, um die Wunden zu heilen. Es ist der Beitrag unserer Menschlichkeit, die auch Christus selbst angenommen hat".
Zum Abschluss der Heiligen Messe betrachte der Rektor des Kollegs, Prälat Vincenzo Viva drückte dem Kardinal "tiefe Dankbarkeit und persönliche Zuneigung der gesamten Gemeinschaft der Studierenden" zum Ausdruck. "Diese Feier“, sagte der Rektor, „ist in der Tat für unser Seminar nicht nur eine alljährliche Gelegenheit, bei der wir uns daran erinnern, dass im Geheimnis der Epiphanie und der Heiligen Drei Könige das Wesen und Mission dieses Kollegiums zum Ausdruck kommt. Unsere Studierenden sind sozusagen die historische Fortsetzung der Heiligen Könige, die aus der Ferne gekommen sind, um das Geheimnis des göttlichen Wortes, der Person Jesu des Erlösers, zu sehen und zu verehren und sich von ihm zu Aposteln der Evangelisierung in allen Teilen der Erde formen zu lassen."
In diesem Jahr erhielt die Veranstaltung eine besondere Bedeutung, weshalb sich der Prälat abschließend mit folgenden Worten an den Kardinal wandte: "Am Ende Ihres Dienstes in unserem Dikasterium möchte ich im Namen aller Ausbilder und der gesamten Gemeinschaft der Studierenden und Mitarbeiter dieses Kollegs unseren aufrichtigen Gruß aussprechen in Dankbarkeit für das Gute, was Sie für diese Gemeinschaft getan haben" und insbesondere auch für "den enormen wirtschaftlichen Aufwand für die Sanierung der Gebäude", aber vor allem auch "für die geistige und prägenden Erbauung". Tatsächlich "haben Sie unser Team in den letzten Jahren auch dazu ermutigt, eine qualitativ hochwertige Ausbildungsarbeit zu leisten und damit der Gemeinschaft eine angemessene Anzahl von Vizerektoren und geistlichen Begleitern zur Verfügung zu stellen", in der Überzeugung, dass „die Ausbildung der zukünftigen Priester vor allem eine ausreichende Anzahl gut ausgebildeter Lehrkräfte erfordert“.
Das „Collegio Urbano de Propaganda Fide" ist das Hauptseminar der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, das Papst Urban VIII. mit der Bulle "Immortalis Dei Filius" vom 1. August 1627 in Rom gegründet hatte. Ganz im Einklang mit den Gründungsabsichten und mit den Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils "erkennt die jahrhundertelange prägende Tradition den unschätzbaren Wert eines gut ausgebildeten einheimischen Klerus an. Denn die Evangelisierungsarbeit wurzelt tiefer tiefer wenn "die verschiedenen Gemeinden der Gläubigen aus ihren Reihen ihre eigenen Diener des Heiles erhalten, die als Bischöfe, Priester und Diakone ihren Brüdern dienen (Ad Gentes, Nr. 16)“.
Aus diesem Grund fördert das „Collegio Urbano“ zusammen mit den anderen Kollegien der Kongregation für die Evangelisierung der Völker eine integrale und qualitativ hochwertige Ausbildung für Menschen aus Missionsgebieten und jungen Kirchen. Als Priesterseminar fördert das Kolleg insbesondere "eine menschliche, spirituelle, akademische und pastorale Ausbildung, deren Ziel es ist, eine freie, bewusste und verantwortungsvolle Persönlichkeit zu erlangen, damit die Studierenden nach dem Vorbild Jesu, dem Guten Hirten ihr Leben für andere geben können."
(PA) (Fides, 11/01/2019)


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