AFRIKA/NIGERIA - Bei einer Explosion an der Grenze zu Kamerun sterben 30 Menschen

Dienstag, 7 Januar 2020 terrorismus   verfolgung  

Abuja (Fides) - Bei einer Explosion auf einre Brücke an der Grenze zwischen Nigeria und Kamerun kamen mindestens 30 Menschen ums Leben. Bei dem Unfall auf der El-Beid-Brücke in Gamboru im Bundesstaat Borno wurden am Nachmittag des gestrigen 6. Januar zudem Dutzende Menschen verletzt. Auf der Brücke zwischen Ngala-Gamboru in Nigeria und Fotokol in Kamerun waren Hunderte Menschen unterwegs, die vom Markt in Kamerun nach Nigeria zurückkehrten.
Nach Angaben der kamerunischen Behörden war die Explosion nicht auf einen Terroranschlag zurückzuführen, sondern auf die Unvorsichtigkeit einiger junger Menschen, die eine nicht explodierte Granate verkaufen wollten, die sie zufällig gefunden hatten. Doch in der Region sind auch Terroristen einer Boko-Haram-Fraktion aktiv, die sich dem Islamischen Staat angeschlossen hat. Allein im Dezember tötete diese Gruppe rund fünfzig Menschen in der Region.
Unter den Opfern der Morden die von Mitgliedern der Boko Haram, in jüngster Vergangenheit im Bundesstaat Borno begangen wurden, befindet sich die künftigen Eheleute, Martha Bulus und ihr Verlobter. Wie Pfarrer Francis Arinse, der Sprecher der Diözese Maiduguri, mitteilt, waren die beiden am 26. Dezember zusammen mit anderen Menschen von Maiduguri zum Ort der geplanten Hochzeit unterwegs, die für den 31. Dezember angesetzt war, als sie von einer Gruppe Terroristen in der Nähe von Gwoza abgefangen wurden. Die zukünftige Braut, ihr Verlobter und ihre Verwandten und Freunde wurden von den Männern von Boko Haram an Ort und Stelle hingerichtet.
Pfarrer Arinse erinnerte daran, dass es in der Gegend eine Reihe von Entführungen gegeben hatte. Wie die einheimische Presse berichtetet, soll eine mit dem Islamischen Staat verbündete Gruppe am 26. Dezember ein Video veröffentlicht haben, das die Enthauptung von 10 Christen zeigt. In dem Bekennervideo betonten die Attentäter, dass Enthauptung die Reaktion auf die Ermordung von Abu Bakr al-Baghadi Ende Oktober in Syrien sei.
Die nigerianischen Behörden haben nach der Ermordung des Generals Soleimani im Irak am vergangenen 3. Januar im Irak die Allarmbereitschaft erhöht.
(L.M.) (Fides 7/1/2020)


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