AFRIKA - Schulbesuch durch die Abschaffung des Schulgeldes fördern: Dieser Vorschlag stand im Mittelpunkt einer Tagung in Nairobi

Dienstag, 11 April 2006

Nairobi (Fidesdienst) - Bei einer Tagung zur den Problemen des Bildungswesens in Afrika, die in der vergangenen Woche in Nairobi (Kenia) stattfand, appellierte Per Engeback, der Leiter des Regionalbüros des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, an die Regierungen der ost- und südafrikanischen Länder mit der Bitte um Abschaffung des Schulgeldes.
Gegenwärtig gibt es in diesen Ländern 20 Millionen Kinder, die keine Schule besuchen. Bei der Konferenz in Nairobi sollten Instrumente erörtert werden, die den Kindern in den ost- und südafrikanischen Ländern eine kostenlose schulische Grundausbildung garantieren. An der Konferenz nahmen Delegierte aus Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, Äthiopien. Ghana, Kenia, Malawi, Mosambik, Tansania und aus den Geberländern der in dieser Region durchgeführten Entwicklungsprogramme teil.
„Ziel der Konferenz war die Konsolidierung der Erfahrungen und Ergebnisse in den Ländern, in denen bereits eine Politik der Universalen Grundausbildung (UPE) angewandt und das Schulgeld abgeschafft wurde“, so Engeback. „Doch“, so der Generaldirektor der UNICEF weiter, „diese Initiative erfordert eine umfassendere Annäherung , der auch die spezifischen soziokulturellen Bedingungen berücksichtigt, die ein Hindernis im Bereich der Bildung darstellen können, insbesondere frühzeitige Ehen oder die Geschlechtsverstümmelung bei Mädchen“.
In seiner Eröffnungsrede bekräftigte der Bildungsminister aus Kenia, Noah Wekesa, bekräftigt, dass Lösungen gefunden Werden müssen, die zur Überwindung der Herausforderungen beitragen, die mit der vom UPE vorgesehenen Abschaffung des von den Eltern bezahlten Schulgeldes zusammenhängen. In Kenia ist der Schulbesuch seit 2003 kostenlos (vgl. Fidesdienst vom 30. Januar 2003). Seither stieg die Zahl der Schüler in den Grundschulen von 5,9 Millionen auf 7,6 Millionen, das bedeutet ein Wachstum um 28% in drei Jahren. In Uganda wurden dieselben Maßnahmen ebenfalls 2003 umgesetzt. Hier stieg die Zahl der Schüler von 3 Millionen auf 7,7 Millionen. In Burundi, wo das UPE seit 2005 umgesetzt wird, besuchen derzeit 500.000 Schüler die Grundschule.
Im Rahmen der jüngsten Bildungskonferenz wurde auch darauf hingewiesen, dass die Armut zu den Hauptgründen gehört, wenn es darum geht, dass Eltern ihre Kinder nicht zur Schule schicken. In Kenia lebt zum Beispiel 56% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze und 31% der Kinder gehen nicht zur Schule.
Zu den Initiativen zur Bekämpfung dieser Situation ist auch die Verteilung von Malzeiten seitens des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) unter den Schülern vorgesehen, die einen Teil der Lebensmittelrationen auch mit nach Hause nehmen können werden. (LM) (Fidesdienst, 11/04/2006 - 35 Zeilen, 388 Worte)


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