AFRIKA/KAMERUN - “Wir dürfen nicht in die Falle des Tribalismus geraten"

Donnerstag, 19 Dezember 2019 tribalismus   bischöfe  

Jaunde (Fides) - "Während und nach den letzten Präsidentschaftswahlen erleben wir eine wachsende und sehr besorgniserregende Verschlechterung des sozialen Klimas", so die Bischöfe Kameruns in ihrem Hirtenbrief vom 10. Dezember, in denen sie die Bürger vor Tribalismus warnen, der den Zusammenhalt gefährdet.
Die Bischöfe beklagen "Einstellungen, Worten und Verhaltensweisen", die "eine inakzeptable Missachtung der Menschenwürde" bezeugen und durch die sich "Stammeskonflikte weiter zuspitzen könnten" und prangern jene Politiker an, die durch die Medien versuchen, „ihre politischen und ideologischen Feinde zu Feinden des ganzen Volkes zu machen“.
"Die Ursachen des Tribalismus sind kultureller, wirtschaftlicher, politischer und sogar religiöser Art“, so die Bischöfe. „Gemeinsame Sprachen, Bräuche und Traditionen sind Faktoren des Zusammenhalts innerhalb einer Gruppe ", erinnern die Bischöfe. Die Funktionsstörungen des Staates führten dazu, „dass Personen, die in den staatlichen Institutionen nicht finden, was sie von ihnen erwarten, insbesondere die Garantie eines Arbeitsplatzes, eine rasche und gerechte Beilegung von Rechtsstreitigkeiten, angemessene Betreuung in Krankenhäusern, die Sicherheit von Menschen und Gütern, wenden sich an ihre Stammesgruppe, zu der sie gehören“. Und somit ebne auch die schlechte Regierungsführung den Weg zum Tribalismus.
Die Bischöfe schließen mit der Einladung an "die Söhne und Töchter Kameruns“ zu „Engagement und zum Wiederaufbau“. Vor allem müsse man zur „gegenseitige Akzeptanz zurückkehren“. „Die harmonische Entwicklung einer Nation ergibt sich aus der Synergie des Handelns“ und zwar „im Geiste der Brüderlichkeit und mit einem offenen Herzen“.
(L.M.) (Fides 19/12/2019)


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