AMERIKA/MEXIKO - Neuer Bericht zur Migration in Mexiko: Migration ist für viele die einzige Möglichkeit

Mittwoch, 18 Dezember 2019 auswanderung   gewalt   menschenrechte   ortskirchen   politik  

Entreculturas

Madrid (Fides) - Mit dem Thema der "Migrationsprozesse in Mexiko" befasst sich ein Bericht, der heute in Madrid anlässlich des Internationalen Tages der Migranten vorgestellt wurde, von Entreculturas, von einer in Spanien ansässigen Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung des Jesuitenordens vorgestellt wird. Die Daten wurden vom Migrantenhilfswerk „Red de Documentación de las Organizaciones Defensoras de Migrantes“ (REDODEM) gesammelt, zu dem 23 Unterkünfte und Einrichtungen für Migranten in 13 Staaten Mexikos betreibt.
Bei REDODEM hat über 36.000 Menschen gezählt, die meisten von ihnen Männer, die im Süden des Landes registriert sind. Die meisten befinden sich im erwerbsfähigen Alter, was zeigt, dass der Arbeitsmarkt in den Herkunftsländern kaum Möglichkeiten bietet, und diese Menschen sich zur Auswanderung gezwungen sehen. Am stärksten gefährdet sind schwangere Frauen und 3.881 Kinder und Jugendliche, die 10,7% der Gesamtzahl ausmachen. 57,7% der Kinder reisen allein. Mädchen und junge Frauen sind auf Reisen viel stärker gefährdet als Jungen.
Elisabeth Figueroa Ruiz stellte den Bericht im Namen von REDODEM der Presse vor und erklärte, dass das Ziel des Netzwerks neben der Begleitung darin besteht, auf die Situation von Personen, die unterwegs sind, sowie Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen, die an ihnen begangen wurden, aufmerksam zu machen und zu dokumentieren und eine Grundlage für den Schutz von Migranten, neue politische Maßnahmen und die Achtung von Menschenrechten zu schaffen. Die schwierige Situation der Migranten in Mexiko spitzt sich derzeit durch die Migrationspolitik der Regierung Peña Nieto zu, die mangelndes Interesse der Institutionen unter Beweis stellt, auf die Bedürfnisse der Menschen unterwegs nach einem auf den Menschenrechten basierenden Ansatz zu reagieren. Obwohl Mexiko den globalen Migrationspakt unterzeichnet hat, ist die eigene Politik nach wie vor von einem Ansatz geprägt, der auf der Wahrung der Sicherheit mit gleichzeitiger Kriminalisierung von Migranten basiert.
Koordinatorin von REDODEM Schwester Magdalena Silva Rentería, die auch Gründerin und derzeitige Direktorin des "Hauses für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen" (CAFEMIN) ist, betonte die Rolle und den Einfluss der Medien, die zum Teil mit fremdenfeindlichen Kampagnen zur Kriminalisierung von Migranten, Menschenrechtsaktivisten und Aufnahmezentren beitragen. "Bislang gibt es im Jahr 2019 9 dokumentierte Fälle von Eingriffen der Nationalgarde in diese Häuser, die zu einer systematischen Verletzung der Menschenrechte von Migranten geführt haben“, so die Ordensfrau. Schwester Magdalena erinnerte auch an die Situation an der Südgrenze Mexikos und "unmenschlichen Situationen, mit denen die Regierung versucht, den Zustrom von Migranten zu stoppen" sowie an der Nordgrenze zu den Vereinigten Staaten, wo "nach zahlreichen erfolglosen Versuchen, den Flüchtlingsstatus zu beantragen, Menschen in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden“.
Die Realität des Migrationsstroms in Mexiko ist komplex und die Gründe für die Auswanderung vielfältig sind: wirtschaftliche Gründe, Unsicherheit, institutionelles Versagen, Klimawandel und weit verbreitete Gewalt. So ist Migration viele zur einzigen Möglichkeit geworden, das eigene Leben zu erhalten.
(SL) (Fides 18/12/2019)


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