ASIEN/PAKISTAN - Über 60.000 Obdachlose kehren nach dem Erdbeben in die Heimatdörfer zurück

Dienstag, 11 April 2006

Islamabad (Fidesdienst) - Sechs Monate nach dem Erdbeben vom 8. Oktober 2005 kehren die Obdachlosen mit Unterstützung von humanitären Hilfswerken, wie Caritas oder UNHCR, wieder in ihre Heimatdörfer zurück. Wie aus einer ersten Bilanz hervorgeht, konnten bis heute 30 Aufnahmecamps geschlossen werden, und über 64.000 Obdachlose in die Heimatdörfer zurückkehren. Es leben jedoch weiterhin rund 86.500 Menschen in über 120 Camps mit jeweils 50 oder mehr Zelten.
Seit die pakistanischen Behörden am vergangenen 10. März den Beginn der Schließung der Camps ankündigten, wurden in der pakistanischen Provinz North West Frontier insgesamt 25 Camps geschlossen und 53.379 Personen kehrten in die Heimatdörfer zurück, während im pakistanischen Teil der Kaschmirregion fünf weitere Camps geschlossen wurden, von wo aus seit Mitte Mäzr 10.899 Personen in ihre Dörfer zurückkehrten.
Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) betont unterdessen weiterhin, dass es besonders wichtig sei, die Menschen zu informieren. Das Hilfswerk führt in diesem Sinn eine Aufklärungskampagne in den Camps durch, in deren Rahmen die Menschen von den Hilfsprogrammen der pakistanischen Regierung in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten erfahren sollen. Besonders schwache Bevölkerungsgruppen werden nicht sofort in die Heimat zurückkehren können, wie zum Beispiel Menschen mit einer Behinderung, Waisen, Witwen, Menschen, die ihre Grundstücke verloren haben oder aus der Stadt Balakot stammen, die an einem anderen Ort neu entstehen soll. Für diese Menschen ist es von grundlegender Bedeutung, dass sie weiterhin Hilfe erhalten, insbesondere solange es keine langfristigen Lösungen für sie gibt. Das Flüchtlingshochkommissariat begrüßt jedoch den Beschluss der pakistanischen Behörden, die für diese Bevölkerungsgruppen drei Camps zur Verfügung stellen will. Diese drei Camps (Siran Sialkot im Siran-Tal, Ghari Habibulla bei Balakot und Meira in Besham) werden vom regionalen Koordinator für Hilfsprogramme verwaltet, der dabei mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen zusammenarbeiten wird. (Fidesdienst, 11/04/2006 - 27 Zeilen, 294 Worte)


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