OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Nach dem Referendum: „Aussöhnung und Frieden müssen im Mittelpunkt stehen“

Samstag, 14 Dezember 2019

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Bougainville (Fides) – Am 7. Dezember wurde das Referendum über die Unabhängigkeit der autonomen Region Bougainville von Papua-Neuguinea mit der Bekanntgabe der Ergebnisse abgeschlossen. Insgesamt 98 Prozent der Inselbewohner stimmten für die Unabhängigkeit, obschon der Prozess bis zur vollständigen Erlangung noch lange sein wird. Es könnten weitere zwanzig Jahre vergehen, da die Regierung von Papua-Neuguinea entscheiden werden muss, ob sie den Volksentscheid anerkennt oder nicht.
"In einem solchen besonderen Kontext muss bei unseren Gebeten und soziale Aktivitäten zunehmend ein Prozess der Versöhnung und des Friedens im Mittelpunkt stehen", betont die italienische Missionsschwester Anna Pigozzo, "Auf politischer Ebene hat unsere Sicht der Dinge und die Meinung der Menschen in unserer Region nur eine begrenzte Bedeutung."
Das Ergebnis der Volksabstimmung wurde vom Vorsitzenden des Organisationskomitees, dem ehemaligen irischen Premierminister Bertie Ahern, bekannt gegeben. Die Wähler konnten zwischen "mehr Autonomie" und "völliger Unabhängigkeit" wählen. Von den 181.000 Stimmen äußerten sich nur 3.000 für den Verbleib in Papua-Neuguinea als "autonome Region".
Das Referendum fand nach einem zwanzigjährigen Bürgerkrieg statt, der Tausende von Toten forderte (vgl. Fides, 27/11/2019). Obwohl die große Mehrheit, für die Unabhängigkeit stimmte, ist Vorsicht geboten. Sollte das Parlament von Port Moresby das Wahlergebnis akzeptieren, wäre Bougainville der jüngste Staat der Welt.
(AP/AP) (Fides 14/12/2019)


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